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“Tod im alten Land” von Daniel E. Palu

Buchcover zu Tod im alten Land

Als mich der Emons Verlag angefragt hat, ob ich gerne “Tod im alten Land” lesen würde, stellte sich ein ambivalentes Gefühl ein. Zum einen mag ich den Autor, allerdings konnte ich dem Titel und dem Cover nicht wirklich viel abgewinnen. Glücklicherweise hab ich mich davon nicht beeindrucken lassen.

 


“Tod im alten Land” von Daniel E. Palu
erschienen im Emons Verlag
umfasst 315 Seiten

*vorsorglich kennzeichne ich hier die Links, die zur Verlagsseite und zur Autorenseite führen als Werbung*

Vielen Dank an den Autor und Emons Verlag für das Rezensionsexemplar!

 

Klappentext:

Gerade erst ist Gabriele Berlotti zurück in sein Elternhaus im Alten Land gezogen, und schon soll der Hamburger Hauptkommissar mit italienischen Wurzeln im Endspurt der Bürgerschaftswahl einen Journalistenmörder entlarven. Als ein weiterer Mord geschieht, stellen sich ganz neue Fragen: Was sind Fakten – und was Fake News? Berlotti muss an seine persönlichen Grenzen gehen, um den Fall zu lösen


So hat es mir gefallen:

Bereits nach den ersten Seiten war ich mitten in der Geschichte angekommen. Der ermittelnde Kommissar Berlotti wächst einem direkt ans Herz. Er ist glücklicherweise kein “Ex-Alkoholiker”, sondern ein charmanter Zweifler, der nach seiner Scheidung ins alte Land zurückkehrt und neben seinen Eltern einzieht. Und schon ab hier fand ich die Story gelungen, denn es ist realitätsnah und beschreibt eine Situation, die vielen Menschen mit Mitte/ Ende vierzig eventuell bevorsteht. Sie müssen sich wieder vermehrt um die Eltern kümmern oder zumindest festzustellen, dass diese so ihre Eigenarten “weiter” entwickeln. Dank der italienischen Eltern bekommt der Roman hier noch eine nette humorvolle Komponente.

Der erste Mord lässt nicht lange auf sich warten und Berlotti sieht sich mittendrin in einem verzwickten Fall und gleichzeitig auch in den Eigenheiten der Polizei vor Ort, den internen “Quärelen” und Abhängigkeiten. Der Fall nimmt schnell Fahrt auf und man ist “beteiligt” an den Ermittlungen und den Unwegbarkeiten, die dem Kommissar begegnen. Die Ermittlungen dehnen sich immer mehr über die Zeitungsbranche und die Kommunalpolitik Hamburgs aus. Stück für Stück wird man als LeserIn gefordert und mich hat es stellenweise so wütend gemacht, da vieles leider sehr real ist.

Welche News sind manipuliert, um politische Stimmung zu machen und bestimmte Strömungen in der Politik zu etablieren und zu stärken?

Wie stark sind ausländerfeindliche Strömungen mittlerweile oder ist nur die Hemmschwell durch bestimmte Parteien gefallen und man darf “Rassismus” frei äußern?

Wenn man die Geschichte hier liest, kann man sich sehr gut vorstellen, dass sie nicht wirklich nur fiktiv ist. Gerade durch die Beschreibungen der Umstände und dessen was Berlotti im Privaten passiert, wird die Ernsthaftigkeit der aktuellen politischen Situation sehr gut dargestellt.

Der Krimi gewinnt die LeserInnen mit Spannung und tollen Charakteren und ist niemals belehrend. 

Am Ende des Buches erklärt der Autor durch welche tatsächlichen Geschehnisse das Buch inspiriert wurde. Das hat mir gut gefallen, da mir einiges davon gar nicht bekannt war und ich es  spannend finde etwas hinter den Entstehungsprozess eines Buches schauen zu können.

In “Tod im alten Land” gibt es bereits die ein oder andere Andeutung, die zu einem zweiten Teil führen könnte. Kommissar Berlotti und sein Team, sollten unbedingt in neuen Fällen ermitteln!

Fazit:

Daniel E. Palu hat einen tollen Kriminalroman mit aktuellen Bezügen geschrieben, der sich rasant lesen lässt und man am Ende hofft, dass es bald mit einer Fortsetzung weitergeht.

Hinsichtlich der “Verpackung” hätte mir ein anderes Layout und Titel besser gefallen, weil es etwas “langweilig” daherkommt und man kaum vermuten kann, dass so ein toller Inhalt drin steckt!

Für alle Krimi- und auch Hamburgfans ein echtes Lesevergnügen!

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