0 In Menschen hinter den Zeilen

10 Fragen an Stefanie D. Seiler

Vor kurzem erst kam über eine gemeinsame Bekannte das Buch “Jenseits der Wälder” von Stefanie D. Seiler zu mir. Wie es der Zufall so oft will, war es eine tolle “Überraschung. Ich freue mich, dass auch Stefanie meine 10 Fragen für “Menschen hinter den Zeilen beantworten wollte.

1.Wie startest Du in den Tag? 

Ich stehe ca. eine Stunde  früher auf als ich eigentlich muss, doch ich liebe die Stille am frühen Morgen, bin eh ein Frühaufsteher. Unsere Katze hat das natürlich gecheckt und muss gefüttert werden – sofort. Erster Kaffee bei Kerzenschein auf dem Sofa. Oftmals meditiere ich für eine kurze Weile, bevor ich meine Notizbücher herausnehme. Manchmal entstehen ganz freie kurze Texte, die manchmal zu den großen Projekten passen, manchmal auch völlig solitär entstehen und manchmal der Beginn einer Serie werden. (So ist bsp. Meda Mildenberger, meine Kurzgeschichtenserie auf meiner Webpage writeandrun entstanden. Die restliche Zeit, bis die Familie erwacht und damit die Betriebsamkeit losgeht, schreibe ich an meiner Rohfassung meines neuen Projekts – handschriftlich. Nachdem die Kinder versorgt sind mit Pausenbroten und auf dem Schulweg, gehe ich oftmals eine Runde im Wald laufen. Joggen oder spazieren. Hier komm ich zur Ruhe, bekomme neue Ideen, bzw. ordnen sich diese. Seit vielen Jahren laufe ich. Zu diesem Thema ist auch mein erstes Buch entstanden : Faszination Trailrunning, das in Zusammenarbeit mit zwei befreundeten Läufern entstand. Ich selbst laufe am allerliebsten allein. (So muss ich nicht ständig realisieren, wie langsam ich eigenltich bin 🙂

2. Was siehst Du, wenn Du aus Deinem Fenster schaust? 

Meinen wilden Garten und den Waldrand.

3. Zu welcher Zeit kannst Du am besten schreiben und hast Du eine „Schreibroutine“? 

Meine beste und produktivste Zeit ist morgens früh. Im freien Schreiben. Ansonsten dann morgens und vormittags. Am späteren Nachmittag kann ich ganz gut “weniger anspruchsvolle” Sachen machen, also nicht neue “Texte schöpfen”, sondern eher Texte überarbeiten. Oftmals ist es aber ein Stückelwerk. Da ich eine große Familie habe, muss ich oft zeitlich ab und zu geben und nehme überall meine Notizheftchen mit. Um Ordnung und Kontinuität in Texte zu bringen, stelle ich manchmal sogenannte “Schreibasyle”  entweder bei meiner Freundin oder bei meiner Schwester. Dort kann ich dann ganz in Ruhe ein paar Stunden pro Tag arbeiten und bin nicht ständig unterbrochen und abgelelnkt. Das habe ich begonnen, als meine Kinder noch kleiner waren. Aber nutze noch immer diese Auszeiten gerne.

Im Sommer kann ich mich in einen Schrebergarten einer alten Nachbarin setzen und in Ruhe arbeiten. Das ist auch super und ein Gefühl von einer kurzen Auszeit.

4. Gibt es eine Person, die Dich motiviert, inspiriert oder bestärkt hat zu schreiben? 

Glücklicherweise werde ich von einigen Menschen sehr bestärkt: Zum einen meine Schwester, zum anderen mein Mann und etliche gute Freundinnen.

5.Wie war es, als Du Dein erstes eigenes Buch in den Händen gehalten hast. 

Das war ein durchaus tolles Gefühl. Tatsächlich, real und greifbar. Das, was ich “geschaffen” habe.

6. Welches Buch ist Dein Lieblingsbuch? 

Oh, das ist schwierig. Ich lese ganz vielfältige Bücher. Eine Zeitlang habe ich Historienromane verschlungen, abwechselnd mit guten Krimis. Bücher, die mich sehr geprägt haben waren sicherlich die von John Irving, der mich schon mein ganzes Leben literarisch begleitet und auch eins meiner Vorbilder ist. Charles Bukowski, Thomas Mann, Joyce Carol Oates, Lucia Berlin. Puh und noch viele, viele mehr. Gerade lese ich mein erstes Buch von Annie Ernaux, das mich zutiefst berührt. Und “Dschinns” von Fatma Aydemir, das sehr eindrucksvoll ist. Mein neuer Roman (der eigentlich ein alter ist), hat ein ganz ähnliches Thema.

7. Wo ist Dein Herzensort? 

Herzensort. Mhhh. Auf jeden Fall in der Natur. Ich liebe Bäume, Berge und auch das Meer. Überall, wo Natur  und Leben zu spüren ist. Genauer kann ich es nicht sagen.

8. Hast Du einen Talisman oder etwas, was Du auf Reisen immer mitnimmst? 

Etwas zu schreiben. Das gehört dazu. Meistens muss auch mindestens ein Steinanhänger mit, den ich um den Hals trage. Je nach dem ist es derzeit ein Obsidian, aber auch oft ein Bergkristall

9. Wenn Du morgen mit einer Begabung aufwachen könntest, welche wäre das? 

Eine Begabung … eine übersinnliche? Ich weiß nicht. Eine andere Begabung: Ich würde gerne handwerklich etwas “können”, etwas bauen, umbauen, schreinern, nähen. Und ich würde mich  gerne mit Finanzen gut auskennen.

10. Mit welchem Menschen (lebend oder bereits tot) würdest Du gerne ein Gespräch führen?

Für mein aktuelles Romanprojekt – ich nenne es bislang Ahnenroman – würde ich gerne den ein oder anderen Vorfahren einmal sprechen, bzw. erzählen lassen. Mein Großvater ist sehr alt geworden und hat mir vieles mitgegeben, dass ich nun im Buch verwende. Aber dennoch: So viele Fragen und ich würde gerne meine Urgroßeltern einmal sprechen, von beiden Seiten.

Ansonsten würde ich gerne mit dem Dalai Lama einmal sprechen, mit dem Papst Franziskus auch, mit ein paar großen Literaten wie Hemmingway und Thomas Mann, mit Charles Bukowski, John Irving und noch vielen mehr. Auch solchen, die durchaus noch am Leben sind.

Herzlichen Dank für die persönlichen Einblicke und die Beantwortung meiner Fragen!

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