Die 48 Briefkästen meines Vaters
von Lorraine Fouchet
umfasst 304 Seiten
erschienen im Atlantikverlag
*vorsorglich kennzeichne ich hier die Links, die zur Verlagsseite und zur Autorenseite führen als Werbung*
Herzlichen Dank an Hoffmann und Campe für das Rezensionsexemplar!
Klappentext:
Auf der Suche nach ihrem unbekannten Vater reist Chiara aus Rom in die stürmische Bretagne. Sie ist bei ihrer Mutter in dem Glauben aufgewachsen, ihr Vater sei vor ihrer Geburt gestorben, bis sie eines Tages erfährt, dass sie womöglich die Tochter eines bretonischen Matrosen ist. Doch wie soll sie ihn auf der Insel Groix finden, wo sie nicht einmal seinen Namen kennt? Als ihr eine Stelle als Inselbriefträgerin angeboten wird, hat sie einen perfekten Vorwand für ihre Nachforschungen. Auf Groix kommen die Überraschungen nämlich mit dem Postschiff, und die Briefkästen haben ihre eigenen Geheimnisse. Hier findet Chiara eine zweite Familie. Und sie lernt den undurchschaubaren Schriftsteller Gabin kennen. Aber wird Chiara auch erfahren, wer tatsächlich ihr Vater ist?
So hat es mir gefallen:
Wer hier schon länger mitliest weiß, dass ich ein großer Fan von Lorraine Fouchet bin. Nicht zuletzt, weil ich sie auf der Buchmesse in Frankfurt von 2 Jahren kennenlernen durfte und sie defintiv eine tolle Frau ist. Somit war ihr neues Buch natürlich ein Muß!
Der Roman beginnt direkt mit einem Streit, bei dem die Protagonistin Chiara erfährt, dass ihr Leben möglicherweise auf einer Lüge basiert. Tief verletzt flüchtet sie förmlich aus Rom und reist auf die bretonische Insel Groix, um ihren Vater zu suchen. Das Buch gliedert sich in unterschiedliche Erzählstränge. Zum einen Chiaras Geschichte, aber auch die Geschichte von Gabin, bei der man anfangs noch gar nicht weiß in welcher Verbindung er zu Chiaras Geschichte steht. Neben diesen Protagonisten kommen auch, wie in ihrem letzten Roman, in einem Kapitel ein Briefkasten zu “Wort”und in einem andere, ganz wunderbar eine Buchhandlung. Der Leser erfährt auch vieles aus der Vergangenheit von Chiara und Gabin und darüber, welche Wege ihr Leben bisher genommen hat. Es gibt viele charmante Nebenfiguren unter anderem wunderbar kauzige Inselbewohner wir Perig un Rozenn.
Kleiner gelber Briefkasten:
“Der schüchterne kleine Briefkasten steht aufrecht an der Kreuzung vor dem Restaurant La Malicette. In der Nebensaison langweilt er sich oft . Er hat Angst, dass man ihn abschafft.”
Lorraine Fouchet hat in diesem Roman wieder ihre große Liebe zur Insel Groix ausgedrückt und man spürt, wie dieser Flecken Erde ihr am Herzen liegt.
Leider hat sie mich diesmal mit diesem Roman nicht erreichen können. Ehrlich gesagt bin ich etwas irritiert, da ich nicht genau sagen kann woran das liegt.
Eigentlich hat die Geschichte Potential, andererseits bin ich nie wirklich in einen Lesefluss gekommen und gerade die Hauptpersonen bleiben auf eine bestimmte Art blass und distanziert. Stellenweise gab es keine richtige “Verbindung” der Kapitel und es wirkte auf mich sehr aneinandergereiht und konstruiert. Die wunderbare Atmosphäre, die in den anderen Büchern entsteht, kommt hier leider gar nicht auf. Sehr schade!
Vielleicht hätte man das ein oder andere noch vertiefen können oder manches weglassen sollen. So wirkt der Roman etwas chaotisch.
Möglicherweise ist es hier der Übersetzung geschuldet, dass ich keine rechte Verbindung zum Buch aufbauen konnte. Es wirkt etwas wie “zu viel gewollt”. Gleichzeitig wird versucht bestimmte “Eigenarten” der Bewohner “Groix” zu transportieren, was in der Übersetzung so vielleicht nicht wirklich funktioniert hat.
“Die 48 Briefkästen meines Vaters” funktioniert gegebenfalls für Leser, die keines der anderen Bücher von Lorraine Fouchet gelesen haben. Mich hat es, im Vergleich zu den vorangegangenen Romanen, leider enttäuscht.
Eine weitere Rezension zu diesem Buch könnt ihr noch bei “Bücher in meiner Hand” nachlesen!
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4 Comments
Gingia
April 12, 2020 at 7:16 amIch kenne kein anderes Buch von ihr und da dieses Buch schon länger auf meiner Leseliste steht, werde ich es wohl trotzdem lesen.
Fredriksson
April 12, 2020 at 8:25 amVielleicht empfindest Du es ja auch ganz anders, wenn Du die vorherigen Bücher noch nicht kennst. Auf jedenfall mag ich die Autorin sehr und es kommt ja auch immer etwas auf die eigene Stimmung an, in der man ein Buch gerade liest.
Liebe GRüße
Isabel
Bücher in meiner Hand
Juni 8, 2019 at 8:19 pmLiebe Isabel
danke fürs Verlinken!
Mir ging es ähnlich wie dir: wir lernten die Autorin ja beide beim selben Event kennen und ich mag sie und ihre Romane gerne. Doch die “48 Briefkästen” vermochten mich nicht zu fesseln, war schwermütig und irgendwas fehlte. Lorraine schreibt sicher weitere Bücher und so freue ich mich halt nun einfach auf ihren nächsten Roman 🙂
Liebe Grüsse
Anya
Fredriksson
Juni 10, 2019 at 2:36 pmLiebe Anya, sehr gerne.
Ja, ich hoffe auch auf das nächste Buch…
Liebe Grüße
Isabel