Fröhlich Fasten
von Susanne Fröhlich
erschienen am 3.1.2019 bei Gräfe und Unzer
umfasst 224 Seiten
* vorsorglich kennzeichne ich hier die Links, die zur Verlagsseite und zur Autorenseite führen als Werbung*
Dankeschön an Gräfe und Unzer und Netgalley für dieses Rezensionsexemplar!
Klappentext:
Alle Welt ist im Fastenfieber. Schließlich soll der beinharte Verzicht auf Nahrung wahre Wunder bewirken. Für die Gesundheit, für den Geist, für die Seele und ganz nebenbei auch für die Figur. Das ist aber auch das Mindeste, was man bei fast null Kalorien und null Genuss erwarten kann, dachte sich Susanne Fröhlich. Aber auch, dass das Fasten die letzte Rettung für ihre Rheumadiagnose sein könnte. Also startete sie mit großen Hoffnungen und einem Einlauf den Fastenselbstversuch. Ihr Ziel: Zu erfahren, was wirklich dran ist am Nichts. Ihre Erfahrung: Zum Glück besitzt auch Humor einigen Nährwert. Aber das bleibt längst nicht die einzig gute Nachricht aus ihrem fröhlichen Fastentagebuch. Mit persönlichen Fastenbeiträgen von Constanze Kleis, Bärbel Schäfer und Gert Scobel sowie Interviews mit den Fastenexperten Prof. Dr. Andreas Michalsen und Dr. Françoise Wilhelmi de Toledo
So hat es mir gefallen:
Das Buch von Susanne Fröhlich habe ich gerade im Urlaub gelesen. Das ist hat natürlich etwas Ironisches, wenn man im Sommerurlaub ein Buch zum Thema Fasten liest. Aktuell ist ja nicht wirklich die klassische Zeit, um sich mit dem Fasten zu befassen. Allerdings konnte ich, durch die Zeit und die Ruhe im Urlaub, es ganz besonders genießen, den Erfahrungen von Fr. Fröhlich zu folgen.
Viele Jahre schon lese ich sehr gerne ihre Bücher. Ich mag ihren Humor, wie sie die Dinge betrachtet und in vielem, über das sie beschreibt, kann ich mich „wiedererkennen“.
Susanne Fröhlich ist das „Experiment Fasten“ aufgrund ihrer Rheumaerkrankung angegangen. Nach neueren Erkenntnissen kann Fasten bei chronischen Erkrankungen einen großen Effekt erzielen. Das Positive daran ist, dass man wenig braucht und kaum Risiken hat, um es auszuprobieren. Mein eigener Fastenversuch liegt mittlerweile schon fast zwanzig Jahre zurück. Das Thema finde ich aber enorm spannend. So habe ich auch vor einigen Jahren die Dokumentation, über die im Buch berichtet wird, „Fasten und Heilen“ bei Arte gesehen und ich kann sie nur jedem ans Herz legen. Fasten ist ein wirklich interessantes Thema, da die Forschung immer noch dabei ist zu ergründen, welche Vorteile es tatsächlich bewirken kann. Geht man weg vom Dogmatismus, und nähert sich den Studien und auch dem Selbsttest, dann kann das wirkliche Vorteile für den Körper und auch für den Geist haben. In fast allen Religionen gibt es das Fasten als spirituelle Erfahrung. In Deutschland haben wir ein sehr eingeschränktes Verhältnis zur eigenen Spiritualität (wohlgemerkt nicht Religion). Das Fasten ist sicher auch ein Weg, dadurch bestimmte Denkweisen und Handlungen zu hinterfragen. Letztlich vielleicht schon deswegen, da man ohne Einkaufen und Kochen einfach mehr Zeit zur Verfügung hat.
Wie ist das Buch aufgebaut?
„Fröhlich Fasten“ ist in mehrere Teile gegliedert. Zunächst beschreibt Fr. Fröhlich in einer Art Tagebuchform wie es ihr mit dem Fasten ergeht, welche Fallstricke auftauchen und was für persönliche Veränderungen damit einhergehen. Es werden kurz verschiedene Fastenarten angesprochen, entschieden hat sie sich für die Methode des „Buchinger-Fastens“.
Um das Rheuma tatsächlich zu beeindrucken, fastet sie fast 6 Wochen lang. Durch die tagebuchartige Schreibweise, hat man beim Lesen bereits das Gefühl ein bisschen mitzufasten. Man erfährt von den Zweifeln und den “schweren Tagen”, als auch der Problematik, wie Freunde und Bekannte damit umgehen, welchen gesellschaftlichen Wert gemeinsames Essen hat und wie es sich anfühlt nicht daran teilzunehmen.
Faszinierend ist zu lesen, dass die Schmerzen in Schultern und Hüfte bei Fr. Fröhlich immer mehr verschwinden. Für mich kam dann direkt die Frage auf, wenn das funktioniert, wie ist damit dann langfristig umzugehen? Auch hier bekommt der Leser die Infos über den weiteren Prozess, wies es sich über die letzten 2 Jahre entwickelt hat und wie sie damit umgeht.
Neben der persönlichen Fastenerfahrung von Fr. Fröhlich, die wie immer großartig leicht zu lesen ist, gibt es zusätzliche Kapitel von Freunden, die es ebenfalls ausprobiert haben und ihre Erfahrungen und Gedanken teilen.
Weiterhin beschreibt Susanne Fröhlich noch eine zweite Fastenperiode, die sie in einer Buchingerfastenklinik absolvierte. Hier erhält man einen humorvollen Einblick in den Klinikalltag und dessen Fallstricke, sowie das Miteinander beim Fasten. So bekommt man direkt einen zusätzlich Vergleich über das „Fasten zu Hause“ und „Fasten unter Aufsicht“.
Die Experten…
Zum Ende des Buches kommen noch die Fastenexperten zu Wort. In Interviewform berichten Prof. Dr. Andreas Michalsen und Fr. Dr. Francoise Wilhelmi de Toledo über die aktuellen Studien und Erfahrungen mit dem Fasten.
Einen wirklichen Mehrwert stellt das Interview mit Fr. Tonia Tünissen-Hendricks dar. Sie betreibt das Internetportal www.heilfastenkur.de und beantwortet nochmal ganz praktische Rückfragen, gibt Tipps und Tricks fürs Fasten.
„Fröhlich Fasten“ endet mit 25 kleinen Tipps fürs erfolgreiche Fasten. Eine Art kleines Nachschlagewerk, was grundsätzlich zu beachten ist und was einem das Fasten erleichtern kann.
Fazit:
Nach der Lektüre dieses Buches bin ich hochmotiviert das Fasten mal wieder anzugehen. Ich mochte die Zusammensetzung des Buches von Erfahrungsberichten, sowie Ärztlichen Meinungen und Tipps und Tricks. Schön war, dass hier kein verkniffener Dogmatismus“ gepredigt wird. Vielmehr ermutigt es den Leser/in sich mit dem Thema auseinanderzusetzen und letztlich den für sich passenden Weg zu finden und zu gehen.
Man bekommt ein umfassendes Buch, das motiviert und die Quellen und Wege zur Verfügung stellt, um sich dem Thema selbst zu nähern.
Ich kann an dieser Stelle noch den Podcast hr3- der Sonntagstalk empfehlen, in dem Susanne Fröhlich mit Bärbel Schäfer über das Buch spricht.
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