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Menschen, die wir noch nicht kennen von Freya Sampson

Menschen, die wir noch nicht kennen” von Freya Sampson

erschienen am 18.04.2023 im Dumont Verlag

umfasst 368 Seiten

*Vorsorglich kennzeichne ich hier die Links, die zur Verlagsseite und zur Autorenseite führen als Werbung*

Herzlichen Dank an Netgalley und den Dumontverlag  für die Bereitstellung des Leseexemplars!

 

Klappentext:

Frisch getrennt und ziemlich durch den Wind kommt Libby Nicholls nach London, um bei ihrer Schwester Unterschlupf zu suchen. Der erste Mensch, den sie im Bus auf dem Weg dorthin trifft, ist Frank, ein älterer Herr. Ehe sie sichs versieht, erzählt er ihr seine Lebensgeschichte – und von einer Frau, die er vor Jahrzehnten im Bus derselben Linie kennengelernt hat: eine Frau, die ihn mit ihrem Mut, zu sich selbst zu stehen, beeindruckt hat, eine Frau, die er nie wiedersah. In den letzten sechzig Jahren ist er immer wieder mit dem Bus durch die Stadt gefahren, nur um sie zu finden.
Libby macht es sich gemeinsam mit Dylan, Franks Pfleger, zur Aufgabe, ihm zu helfen. Doch mit Franks fortschreitender Demenz schwinden die Chancen, die Unbekannte aufzuspüren. Mehr als alles andere möchte Libby, dass Frank diese Frau, die ihn für immer verändert hat, noch einmal sieht. Aber ihre Suche zeigt Libby auch, wie wichtig es ist, ihre eigene Chance auf das Glück zu ergreifen – bevor es zu spät ist. Langsam beginnt sie, wieder Menschen in ihr Leben zu lassen, und stellt dabei fest, dass nicht immer der geradeste Weg der interessanteste ist.

So hat es mir gefallen:

Bereits der letzte Roman “Die letzte Bibliothek der Welt” von Freya Sampson hat mich begeistert. Ich war gespannt auf ihr neues Buch und wurde nicht enttäuscht.

Im neuen Roman von Freya Sampson wird Libby völlig ahnungslos von ihrem Partner Simon verlassen und muss bei ihrer Schwester in London unterkommen, die sie direkt als Babysitter benutzt.

Auf einer Busfahrt lernt sie Frank kennen. Frank ist alt und fährt seit Jahren immer mit dem selben Bus, weil er die Frau sucht, die letztlich sein Leben verändert hat, die er aber nie wieder gesehen hat.

Libby ist so fasziniert von Franks Geschichte, dass sie beschliesst eine Suche zu starten. Dabei kommt sie auch mit Dylan in Kontakt, mit dem sie anfangs eher aneinander rasselt. Es stellt sich aber schnell heraus, dass Dylan Frank hilft und somit muss sie sich mit ihm, der unnahbar und unfreundlich wirkt, arrangieren.

Parallel lernt man Peggy kennen, die ein einsames Leben führt. Man bekommt als LeseIn nach und nach den Eindruck, dass sie vielleicht die vermisste Frau sein könnte, die Frank sucht. 

Bald verbindet Libby mit Frank und Dylan eine Freundschaft und ein Miteinander, dass sie aus ihrer Familie in dieser Form nicht kennt. Diese Begegnungen helfen auch Libby mit ihrer persönlichen Situation besser zurecht zu kommen. Gleichzeitig erkennt Sie, was wirklich in ihr steckt und was sie für sich will- nicht was ihre Eltern von ihr erwarten.

Alles Charaktere sind sehr gelungen und individuell ohne dabei überzeichnet zu sein. In jeder Person schimmert der “tägliche Kampf” durch und doch finden sie auf eine unaufgeregte Art und Weise zusammen. Wieviel Einfluss jede Begegnung, jedes Gespräch auf den/die anderen hat, wir ja immer erst mit der Zeit sichtbar. Das kann man sich sicher auch für das eigene Leben bewusst machen.

“Menschen, die wir noch nicht kennen” ist ein anrührender Roman, der zeigt, wieviel ein Miteinander, auch über Generationen und Status hinweg, erreichen kann. Wie Menschen sich gegenseitig auf kleinste Weise beeinflussen und damit auch das Beste in dem anderen hervorbringen können.

Es ist der Gegenentwurf zu Ego- Mentalität und, wie ich finde, das wirkliche “Menschliche sein” – Andere mit ihren Geschichten, Entwicklungen und Ausprägungen anzunehmen und letztlich positiv zu bestärken.

Die Geschichte ist natürlich auch romantisch, aber eben auch auf unterschiedlichen Ebenen. Und der Gedanke, dass eine kurze Begegnung ein ganzes Leben verändern kann, finde ich schön. 

Na nehmen wir Frank und sein Mädchen aus dem Bus……., aber er und das Mädchen hatten Mut und haben ihre Träume verfolgt. Während ich alle meine aufgegeben habe, um andere Menschen glücklich zu machen.“

Fazit:

Freya Sampson ist erneut ein wunderbarer Roman gelungen, bei dessen Lektüre man einfach ein wohliges und schönes Gefühl bekommt. Wir waren vor ein paar Woche gerade erst in London und die Geschichte, die ja vorwiegend in London spielt, hat mich direkt an diesen Trip zurückdenken lassen.

Wer einen Wohlfühlroman mit wunderbaren Figuren und einem tollen Erzähltempo lesen möchte, der findet mit diesem Buch genau das Richtige!

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