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“Was die Nacht an den Tag bringt” von Annette Hohberg

“Was die Nacht an den Tag bringt” von Annette Hohberg

erschienen am 02.05.2023 bei Droemer HC

umfasst 288 Seiten

*Vorsorglich kennzeichne ich hier die Links, die zur Verlagsseite und zur Autorenseite führen als Werbung*

Herzlichen Dank an Literaturtest und den Droemer Verlag  für die Bereitstellung des Leseexemplars!

Klappentext:

Als Chiara aus ihrer Heimat Sizilien nach Bali reist, ist sie voller Erwartungen: Endlich wird sie Georg wiedersehen, den Mann, den sie liebt und mit dem sie sich ein neues Leben aufbauen will. Aber Georg kommt nicht, und Chiara beginnt zu zweifeln. Ihre Unruhe wächst von Stunde zu Stunde.

Da lernt sie Elisabeth kennen, die sich sehr um sie bemüht und mit der sie schon bald so etwas wie Freundschaft verbindet. Doch Chiara ahnt nichts von Elisabeths Geheimnis, das Chiaras Glück zerstören wird. Auf Bali entscheidet sich das Schicksal der beiden Frauen …

So hat es mir gefallen:

Der Roman “Was die Nacht an den Tag bringt” beginnt mit einem “Paukenschlag”. Allerdings muss ich sagen, dass ich mit hier bereits im Vorfeld eine “Triggerwarnung” zum Thema Tod, Trauer und Suizid gewünscht hätte.

Die Insel Bali war für Johanna und Georg “ihr Ort”. Sie sind viele Jahre auf diese Insel gereist, haben sich dort frei gefühlt und sogar überlegt in Deutschland alle Zelte abzubrechen, um ganz nach Bali zu gehen. Der Alltag und der Mut hat Ihnen letztlich dazu gefehlt. Nachdem Georg plötzlich und viel zu früh durch einen Herzinfarkt verstorben ist, reist Johanna nach Bali. Sie will dort Georg nochmal nah sein und reflektiert für sich auch die Entwicklung ihrer Ehe. Wann hat sie sich so verändert, ist auf eine bestimmte Art zynisch geworden, hat sich nicht mehr vom Leben mitreissen lassen und dadurch auf doppelte Weise ihren Mann verloren?

Die Reise nach Bali stellt für Johanna eine Zäsur dar. Sie erkennt, dass sie ihre ursprüngliche Begeisterung für das Leben verloren hat und das bereits lange vor dem Tod Georgs.

Kaum ist Johanna auf Bali angekommen lernt sie Chiara kennen bzw. will sie kennenlernen, da der ihr bereits schon lange bekannte Manager ihr berichtet, dass Georgs Schwester ebenfalls im Hotel wohnt. Allerdings hat Georg keine Schwester…

Damit beginnt ein Dynamik, die nicht mehr zu stoppen ist.

Der/ Die LeserIn erfährt meist abwechselnd aus Sicht von Johanna und aus Sicht von Chiara wie sich das zusammentreffen entwickelt. Wie Johanna versucht so viel wie möglich von Chiara zu erfahren über ihre Beziehung zu Georg und lässt damit Chiara quasi “ins offene Messer laufen”. Hat Georg zuletzt eine Art Doppelleben geführt, obwohl er eigentlich nicht der Typ dazu war?

Doch was für ein Mensch war er überhaupt gewesen? Die Antwort darauf zerbrach in unzählige Scherben….

Was die Nacht an den Tag bringt ist eine Geschichte über Liebe, die sich im Alltag abnutzt, über enttäuschte Erwartungen an sich selbst und an die Beziehung, über Lüge und Betrug, über verpasste Chancen und die verpasste Möglichkeit dem Leben eine ganz andere Richtung zu geben.

Leider war mir die Hauptfigur Johanna nicht wirklich sympathisch. Die Dialoge mit ihrer Freundin Ute, die bereits schon seit vielen Jahren auf Bali wohnt, fand ich konstruiert und zu “psychologisch”. Es klang leider nicht nach einem Herzensgespräch unter Freundinnen.

Allerdings muss ich sagen, dass die Dialoge zwischen Chiara und ihrem besten Freund Carlo sehr authentisch waren.

Auch das Chiara, nachdem sie auf Bali mit Georg verabredet war und dieser nicht kam, nicht auch im Internet recherchiert hat, war für mich leider unglaubwürdig.

Die Geschichte der beiden Frauen und die Dynamik, die entsteht, hat viel Potential und ist spannend zu lesen, aber leider haben mich die vorher genannten Dinge gestört. Deshalb war das Buch für mich schwieriger zu lesen.

Viele Aspekte bspw. wie sich Bali über die Jahrzehnte verändert hat, wie dort mit dem Tod umgegangen wird im Vergleich zur westlichen Welt, waren gut in die Geschichte eingewogen und haben mir gefallen.

Die Fragestellung, die in dem Buch mitschwingt, ob unerfüllte Träume zwangsläufig zum Scheitern führen, finde ich interessant.

Das Ende war mir dann etwas zu pathetisch und doch passt es in diesen Roman.

Fazit:

Annette Hohbergs Roman erzählt eine interessante Geschichte, die viele Fragen stellt und die Leserinnen dazu auch verschiedene Positionen präsentiert. Die Dynamik der Geschichte entwickelt sich spannend und lässt sich sehr gut lesen.

Für mich war das Problem, dass ich die Hauptfigur Johanne leider nicht mochte und einige Dialoge zu konstruiert empfand und nicht realistisch.

Für alle Baliliebhaber ist es sicher ein sehr lesenswertes Buch, da man schön in die Atmosphäre der ‘Insel eintauchen kann.

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