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“Denn das Leben ist eine Reise” von Hanna Miller

Dank Instagram bin ich auf den Roman von Hanna Miller gestossen. Die sympathische Autorin hat einen Tag bei Lübbe den Account übernommen und das war sehr nett. Somit hatte ich schon mal dieses Buch für meinen Urlaub auf der Liste und wurde dann im Urlaub doch etwas überrascht….


“Denn das Leben ist eine Reise” von Hanna Miller

erschienen am 30.04.2020 bei Lübbe

umfasst 352 Seiten

TW: Alkoholismus, Co-Abhängigkeit, Sternenkind


Klappentext:

Einfach alles hinter sich lassen und anderswo frei sein, geht das? Nie hätte Aimée Thaler gedacht, dass sie jemals wieder in ihren alten VW-Bus steigen würde. Sie hatte geglaubt, ihr altes Leben zusammen mit dem Bulli in der Garage eingemottet zu haben. Doch sie hält es nicht mehr aus mit Per, der ihren gemeinsamen Sohn Len ablehnt. Und so tut sie es doch, fährt eines Tages mit Len einfach los – wie früher, als sie mit ihrer Mutter im Wohnmobil lebte.
Im windgepeitschten St. Ives an der Küste Südenglands will Aimée neu anfangen. Doch ihr altes Leben holt sie ein: Auf dem kleinen Zeltplatz über dem Meer steht plötzlich Daniel, ihre Jugendliebe, vor ihr. Aimée muss sich der Vergangenheit stellen – damit sie endlich bei sich selbst ankommen kann. Eine berührende Geschichte über Familie, die Kraft der Sehnsucht und die große Liebe…

So hat es mir gefallen:

Zunächst möchte ich kurz auf die Triggerwarnung oben hinweisen. Diese hätte ich mir nämlich tatsächlich vom Verlag gewünscht. Das Buch kommt so bunt und sommerlich verspielt daher, der Inhalt ist stellenweise aber gar nicht so easy. Selbstverständlich ist das “Setting” mit dem VW-Bus an die britische Küste romantisch und toll, allerdings wird dies dem Roman nicht wirklich gerecht. “Denn das Leben ist eine Reise” ist kein klassischer “Sommer-Wohlfühlroman”, sondern geht viel tiefer.

Aimée Thaler ist mit ihrer Mutter in einer Art Kommune augewachsen. Sie sehnte sich nach einem anderen Leben was dazu führte, dass Sie zu Per zog und schwanger wurde. Bald stellt sie fest, dass dies auch nicht das Leben ist, was sie führen möchte und so fährt sie mit ihrem kleinen Sohn Len nach St. Ives und begnet dort wieder ihrer Vergangenheit.

Der Roman ist immer wieder mit Rückblenden erzählt, so dass sich nach und nach das Puzzle um Aimées Leben zusammensetzt. Hanna Miller hat ein tolles Erzähltalent, allerdings haben mich die Themen im Roman wie Alkoholismus der Mutter, Co-Abhängigkeit und Vernachlässigung, sowie Sternenkind wirklich kalt erwischt. Die Autorin hat diese Themen beobachtend erzählt und man erhält einen Einblick zu welchen Schwierigkeiten diese Problematiken bei Aimée geführt haben. Das der Roman aber als bunte liebliche Sommergeschichte vermarktet wird, finde ich von der Verlagsseite schon sehr unangebracht. Zum einen wird er so gar nicht dem erzählerischen Talent von Hanna Miller gerecht und letztlich wird dem Leser etwas völlig anderes suggeriert, als das was dann tatsächlich in der Geschichte passiert.

Selbstverständlich gibt es auch sehr schöne romatische Begebenheiten und das Buch gibt die Hoffnung, dass die Protagonistin, mit neuen Freunden an einem neuen Lebensort, wieder das Glück finden kann und sich mit ihrer Vergangenheit aussöhnt. Da aber eben auch schwerwiegende Themen hier erzählt werden, sollte der/die Leser/in darauf vorbereitet sein.

Die Amosphäre des Romans ist mitreissend, stellenweise anrührend und ich habe das Buch bis zum Ende nicht mehr aus den Händen gelegt.

Fazit:

“Denn das Leben ist eine Reise” ist ein guter Roman mit einer komplexeren Geschichte, als es von außen vermuten lässt. Möglicherweise wirkt das Buch auf Leser/innen, die mit den Thematiken persönlich noch nicht konfrontiert waren anders. Wenn man das vorab weiß, dann ist es ein mitreißendes Leseerlebnis, dass spannend und gut erzählt ist.

Ich bin auf jedenfall gespannt und freue mich auf den nächsten Roman von Hanna Miller.

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