Schon seit längerem beschäftige ich mich mit dem Thema “Minimalismus” und muss zugeben, dass es mir nicht ganz leicht fällt. Seit ca. 2 Jahre habe ich mir eine sogenannte “CapsuleWardrobe” aufgebaut und natürlich auch auf Netflix die “Marie Kondo”-Serie gesehen. Als mich Christof Herrmann bezüglich seines Buches kontaktiert hat, war ich direkt begeistert mich intensiver mit diesem Thema beschäftigen zu können. An dieser Stelle sei erwähnt, dass sein Blog “Einfach bewusst” sehr zu empfehlen und der meistgelesene deutschsprachige Minimalismusblog ist.
“Das Minimalismus-Projekt” von Christof Herrmann
erschienen am 02.09.2020 im GU-Verlag
umfasst 240 Seiten
*vorsorglich kennzeichne ich hier die Links, die zur Verlagsseite und zur Autorenseite führen als Werbung*
Vielen Dank an Christof Herrmann und den GU Verlag für das Rezensionsexemplar!
Klappentext:
Das Buch für alle, die sich überraschen lassen wollen, wie viel mehr Zeit, Geld und Zufriedenheit ein minimalistischeres Leben schenken kann. Viele von uns leiden unter dem ständigen „zu viel“: Zu viele Dinge, zu viele Termine, zu viel Unterhaltung, zu viel Information … Hier finden Sie die 52 besten und effektivsten Wege, um Ihr Leben zu entschleunigen, es leichter zu machen – ärmer an Ballast und reicher an Glücksgefühl.
So hat es mir gefallen:
Mal abgesehen von dem sehr gelungenen “Styling” des Buches und der Haptik, gefällt mir der gewählte Titel. Das Thema Minimalismus ist nämlich genau so zu betrachten, als Projekt. Die Wenigsten werden alles über den Haufen werden und innerhalb von ein paar Tagen ein minmalistisches Leben führen können. Das liegt zum einen daran, dass zum “Minimalismus” viele verschiedene Aspekte gehören und zum anderen, dass es sich bei dieser Lebenseinstellung vor allem auch um eine “inner Veränderung” handelt, die Zeit benötigt, um umgesetzt zu werden.
All die Aspekte, die zu einem minimalistischen Lifestyle dazu gehören können, sind hier in 52 Kapitel erklärt und mit Hilfestellungen und Ideen untermauert.
Schöne Piktogramme geben vor jedem Kapitel einen Hinweis darauf, welchen Mehrwert die jeweilige Lebensstiländerung beinhalten kann.
Daraus ergibt sich auch schon eine weitere Besonderheit dieses Buches, nämlich dass man es nicht zwangsläufig von vorn nach hinten durchlesen muss, sondern je nach Interessenlage kreuz und quer lesen kann.
Für mich persönlich ist das Aussortieren, so wie Marie Kondo es empfiehlt, eine echte Herausforderung, denn ich tue mich sehr schwer Erinnerungsstücke einfach wegzuwerfen. Hier hat mir gefallen, das fünf unterschiedlich Methoden vorgestellt werden, die je nach eigenem Empfinden zum gewünschten Resultat führen können.
Überhaupt werden in “Das Minimalismus-Projekt” alle Bereiche des Lebens angesprochen. Neben dem “klassischen Aussortieren” geht es vorallem um den Wert der eigenen Lebenszeit, darüber wie man seine “Berufung” finden kann, antizyklisches Verhalten und Optimismus, sowie minimalistische Ernährung und Fernwandern.
Lebensbereiche wie Finanzen und ihre Strukturierung finden hier genauso einen “Kapitelplatz” , Veränderungsmotivation und das was “Sterbende am meisten bereuen”. Auch die Umsetzung von einem minimalistischen Leben mit Partner oder Kindern wird angesprochen.
Die in diesem Buch vorgestellt minimalistische Lebensweise ist ein wesentlicher Bestandteil auf dem Weg in Deine persönliche und finanzielle Freiheit.
Fazit:
Christof Herrmann ist hier ein kleines feines und sehr umfassendes Buch zur Integration von Minimalismus in den Alltag gelungen. Mit vielen Tipps und Tricks, sowie Ermunterung und Wissen um die Dinge, die im Leben wirklich zählen, kann der/die Leser/in sich auf die Reise in ein neues stressfreieres Leben begeben. Immer wieder kann man das Buch zur Hand nehmen, sich neu motivieren lassen oder eine “Lösung” für die eigene Problemstellung suchen. Ein wirklich umfassendes persönliches und gelungenes Buch.
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5 Comments
Thomas Spranger und Maria Beege
November 16, 2020 at 8:00 pmVielen Dank für den interessanten Beitrag. Ich finde auch, dass es sehr wichtig ist, sich selber Gedanken darüber zu machen, was im eigenen Leben Platz haben soll. Das fängt bei uns schon beim wöchentlichen Einkauf an. Ich mag zum Beispiel keine Plastikverpackungen. Mir ist es viel lieber, im Unverpacktladen einzukaufen. Da nehme ich dann meine eigenen Taschen und Gläser mit, in die die Waren daran hineinkommen. Schade, dass es das noch nicht so oft gibt. Wir mussten in unserer Stadt sehr lange darauf warten, dass ein Unverpacktladen eröffnete. Jetzt bin ich viel entspannter beim Einkaufen, weil ich zuhause angekommen, keine Zeit für die Entsorgung von Verpackungsmaterialien verschwenden muss.
Zum Thema Kleindung haben wir uns auch so unsere Gedanken gemacht. Es kommt hier schon einiges zusammen in einem vierköpfigen Familienhaushalt. Das Wäschewaschen nimmt sehr viel Zeit in Anspruch. Ständig müssen wir nach Farben und Materialien trennen, damit es separat gewaschen werden kann. Mittlerweile sind wir der Ansicht, dass es für ein minimalistische Leben, das wir bevorzugen, viel zeitsparender ist, Kleidungsstücke nur in einer Farbe zu kaufen. Und auch nur jene Stücke, die wir wirklich benötigen. Wir brauchen keine 5 Wintermäntel oder 10 Paar Schuhe. Alle müssen doch geputzt, gepflegt und aufgeräumt werden. Hier gilt für uns auch: Weniger ist mehr Zeit für wichtigere Dinge.
Es tut so gut, wenig Balast im Leben mit sich zu schleppen. Es lebt sich einfach viel leichter, wenn man nicht zu viel besitzt. Denn jeder Besitz benötigt Zeit, Geld und Aufmerksamkeit. Wir finden es in unserer Familie viel wichtiger, Zeit für und miteinander zu haben. Der tägliche Alltag mit Job, Schule und Kindergarten raubt uns schon soviel unserer Lebenszeit, in der wir nicht zusammen sein können. Unsere Traumsituation wäre es deshalb, dass jeder von uns Erwachsenen nur halbtags arbeiten müsste. Das streben wir an und hoffen, es in Zukunft umsetzen zu können.
Alles in allem ist ein minimalistischer Lebensstil für uns der beste Weg im Leben.
Fredriksson
November 18, 2020 at 3:44 pmHallo Thomas und Maria,
schön zu hören, dass ihr den optimalen Lebenstil für Euch gefunden habt. Ich finde es immer wieder spannend, wie diese Änderungen die Lebensqualität verändern. Bleibt gesund und liebe Grüße
Isabel
Kathrin Rania
September 27, 2020 at 10:53 amHuhu!
Das Thema Minimalismus finde ich auch sehr spannend. Ich muss sagen, dass ich eher weniger Probleme habe, Dinge auszusortieren, ich mag es nicht so gern, viele vollgestopfte Regale und Schubladen zu haben. Auch bei Deko bin ich eher der puristische Typ, ich mag solchen Plunder der als Staubfänger agiert, nicht.
Allerdings mental hätte ich es gern etwas reduzierter:) Mein Kopf ist immer voller To-Dos und damit auch mein Tag, meine Zeit für Ruhe. Diese Seite ist bei mir also durchaus noch ausbaufähig:)
Liebe Grüße, Kathrin
Fredriksson
September 27, 2020 at 12:22 pmHallo Kathrin,
danke für Deinen netten Kommentar. Das mit dem “Kopf” kenne ich. Ich habe seit Anfang des Jahres begonnen ein Bulletjournal zu führen, weniger im Hinblick auf die Gestaltung, sonder mehr als ein “Buch” in dem ich meine Gedanken sortiere, Todos pro Monat eintrage etc. Habe auch eins für meinen Job und da hat es mir schon sehr viel geholfen, da ich immer weiss, alles steht da drin und ich habe keine “Zettelwirtschaft mehr”.
Liebe Grüße und einen schönen Sonntag
Isabel
Meine Empfehlungen: Minimalismus-Tipps + Paarzeit + Fräulein Draußen + Grüne Banken + Chuck Prophet … – Einfach bewusst
September 17, 2020 at 5:04 pm[…] habe ich erste Pressestimmen gesammelt, z. B. von Ein grünes Familienleben, genugteam und Seitenwandler. Bei mehreren Leser-Communitys und Online-Shops hagelt es 5-Sterne-Bewertungen, gleich zehn davon […]