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“Die Kunst der guten Erinnerung und wie sie uns dauerhaft glücklicher macht.” von Meik Wiking

Meik Wiking wird den meisten wahrscheinlich als Autor der Bücher “Hygge” und “Lykke” bekannt sein. Damit konnte er mich bisher nicht erreichen, da diese Bücher für mich eher unter den Überbegriff “neuer Dekotrend” gefallen sind. Ich erfuhr also erst mit diesem Buch, dass Meik Wiking als “Glücksforscher” arbeitet.


“Die Kunst der guten Erinnerung” von Meik Wiking
erschienen am 31.10.2019 bei Bastei Lübbe
umfasst 288 Seiten


*vorsorglich kennzeichne ich hier die Links, die zur Verlagsseite und zur Autorenseite führen als Werbung*
Herzlichen Dank an das Bastei Lübbe für das Rezensionsexemplar!


Klapptentext:

An welchen Tag deines Lebens wirst du dich immer erinnern? Manchmal reicht ein bestimmter Duft, ein Lied oder ein Windhauch, um uns zurückzuversetzen – das ist die Kraft der Nostalgie. Nostalgie verschafft uns positive Gefühle, unser Selbstwertgefühl steigt und wir haben das Gefühl, geliebt zu werden. Macht es also glücklich, sich mit alten Dingen zu umgeben und sich der Vergangenheit bewusst zuzuwenden? Meik Wiking über die Kunst der guten Erinnerung – und wie wir sie erlernen können.

So hat es mir gefallen:

Vorab kann ich schon einmal sagen, dass ich das Design des Buches sehr schön finde. Mit unterschiedlichsten Fotos und Grafiken regt es s direkt zum Durchblättern an.

Die Kunst der guten Erinnerung-Grafik

Faszinierend finde ich, wie Meik Wiking verschiedenste Forschungsergebniss in einer “Erzählatmosphäre” beschreibt, so dass es wirklich interessant und nicht dröge oder langweilig ist. Seine Art von Humor, die immer wieder zwischen den Zeilen aufblitzt, macht das Buch zu einer interessanten und kurzweiligen Lektüre.

Ich habe viel darüber gelernt, wie unser Gedächtnis funktioniert und welche “Zutaten” es Bedarf, um eine nachhaltige Erinnerung zu “kreieren”. In jedem Kapitel gibt es Tipps, wie beispielsweise:

“Nimm bei Deinem großen Auftritt eine Ananas mit auf die Bühne”

Seite 56

Diese Tipps sind immer mit einem Augenzwinkern und einer guten Anregung verbunden, die weiterhelfen kann. Besonders gut hat mir auch der Tipp gefallen “Erinnerungsstücke zu sammeln, um die eigene Geschichte zu manifestieren”. Gerade in Zeiten von “Marie Kondo´s- Ausräumwahn”, fand ich dies sehr inspirierend. Die Erinnerung an bestimmte Menschen in unserem Leben, die mit einem Möbelstück, einem Buch oder einem Foto in Verbindung stehen, sind ein nicht zu unterschätzender Aspekt unserer eigenen Identität. Genauso wie Geschichten, die man den eigenen Kindern erzählt oder selbst erzählt bekommen hat. Diese erreichen allerdings manchmal eine Art eigene Dynamik, so dass sie sich nicht mehr klar verifizieren lassen. Aber auch hierzu gibt das Buch u.a. im Kapitel “Der Mandela Effekt” sehr interessante Einsichten. So haben wir doch oft die Vorstellung, dass unsere Erinnerung ähnlich einem Youtubevideo wäre, dass sich immer wieder abrufen lässt. Aber das stimmt in dieser Form nicht, da die Wahrnehmung aller beteiligten Personen sehr unterschiedlich sein kann. Genau solche Art von Untersuchungen, die hier erläutert werden, haben mir sehr gut gefallen.

Sehr schön ist auch der letzte Teil des Buches gestalten, der sozusagen interaktive Teil, in dem man ein glückliches, erinnernswertes Jahr schaffen kann. Für jeden Monat erhält man eine kleine “Aufgabe” mit einer Art Einführung dazu. So kann man sich durch ein Jahr “arbeiten” und mal sehen, was dann passiert. Finde ich jedenfalls sehr anregend.

Wenn wir die schlimmsten und besten Erlebnisse eines Menschen kennen, entwickelt sich Nähe. Wenn wir unsere größten und peinlichsten Momente teilen entsteht Verbindung. Unsere Lebensgeschichten lassen und die Welt mit den Augen des jeweils anderen sehen.

Seite 244

Genau solche Sätze machen den Wert des Buches aus. Sie führen den Leser, trotz Statistiken und Forschungsergebnissen, zurück auf die “Herzebene”. Und genau diese Herzebene entscheidet über die Empfindungen und Glücksmomente, die wir sammeln können.

Für mich ist dieses Buch eine wirklich tolle Entdeckung und “Hygge” von Meik Wiking steht jetzt defintiv auf meiner Wunschliste.

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