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“Niemand hat Angst vor Leuten, die lächeln” von Véronique Ovaldé

Buchcover

“Niemand hat Angst vor Leuten, die lächeln” von Véronique Ovaldé

übersetzt von Sina de Malafosse

erschienen am 18.02.2021 bei der Frankfurter Verlagsanstalt

umfasst 224 Seiten

*vorsorglich kennzeichne ich hier die Links, die zur Verlagsseite und zur Autorenseite führen als Werbung*

Herzlichen Dank an die Frankfuter Verlagsanstalt für die Bereitstellung des Leseexemplars!


Klappentext:

An einem Junitag packt Gloria eilig die Koffer, dazu ein paar Plüschtiere und die Beretta ihrer großen Liebe, holt ihre Töchter, die fünfzehnjährige Stella und die sechsjährige Loulou, von der Schule ab und verlässt das sonnige Städtchen an der Côte d’Azur. Der überstürzte Aufbruch – getarnt als Reise zum Ferienhaus der Familie im Elsass, ein einsames Idyll inmitten von Wäldern und Seen – ist nichts anderes als eine lang vorbereitete Flucht. Gloria ist überzeugt: Um sich und ihre Töchter zu schützen, muss sie jede Verbindung zu ihrer Vergangenheit kappen. Wie weit wird sie gehen, um ihre Töchter vor der Bedrohung zu retten?

So hat es mir gefallen:

Gloria packt ihre Koffer, holt ihre beiden Töchter von der Schule ab und “flieht” mit ihnen, ohne ihnen etwas zu erklären, ins Elsass. Dort richten sie sich in dem alten Ferienhaus ihrer Familie ein. Man weiß, dass sie vor einem Mann flieht, die Hintergründe kennt man nicht. Leider dauert es auch ziemlich lange, bis man darüber näheres erfährt.

Das Buch von Véronique Ovaldé, unter anderem für seine thrillerhafte Handlung und knisternde Atmosphäre gelobt, konnte mich nicht überzeugen. Leider konnte ich die Spannung nicht feststellen. Der Einstieg in die Geschichte ist tatsächlich mitreisend und gut erzählt, allerdings konnte mich die Geschichte danach leider nicht mehr begeistern.

Auf den ersten 105 Seiten gibt es kaum spannende Momente. Vielmehr führen die teilweise arg verschachteltenden Sätze bei mir eher zu einer Ermüdung. Die Figuren bleiben für meine Geschmack viel zu farblos, obwohl die Autorin versucht so viel wie möglich zu erzählen. Diese auufernden Beschreibungen sind aber nicht wirklich zielführend.

So viel haben wir verstanden, Antoinette Demongeot war keine Großmutter, die einem Schinken in kleine Stücke schneidet, einem heimlich Chips zusteckt, einem anbietet, beim Kochen von Johannisbeergelee zu helfen, einen anfleht, ein Jäckchen überzuziehen, wenn man rausgeht, sich bei Anzeichen von Müdigkeit sorgt und ob man auch gegessen hat, die beim Radiohören strickt und einem beibringt, den Gesang der Drossel zu erkennen, wenn sie die Amsel imitiert.

Seite 73

Die vielen Sprünge in der Erzählung führen ebenfalls nicht unbedingt dazu, dass man ahnt oder weiß worauf die Informationen hinauslaufen soll. Ich hatte eher das Gefühl, dass die Autorin sich in “stilistischen Mitteln” verliert und die eigentliche Geschichte dabei aus den Augen verliert. Die Protagonistin Gloria bleibt für mich eher farblos und unnahbar, trotz der vielen Informationen, die der/die LeserIn erhält. Ähnlich ist es auch mit den anderen Charakteren. Das führt dazu, dass man nicht wirklich mit den Figuren mitfiebern oder ihre Position beim Lesen einnehmen kann. Ein Spannungsbogen in der Geschichte war für mich leider auch nicht wirklich “fühlbar”.

Es tut mir tatsächlich leid, dass ich das Buch nicht gut besprechen kann, aber manchmal passt das Buch einfach nicht zu Leserin. Ich denke, dass das hier der Fall war. Ich hatte es angefragt, weil mich die Beschreibung und der Titel angesprochen haben. Leider wurde ich enttäuscht und es war eher ein Roman, durch den ich mich quälen musste. Sehr schade, denn das Buchcover und der Titel empfinde ich als sehr gelungen.

Freuen würde ich mich hier an dieser Stelle über eine Austausch mit Lesern und Leserinnen, die das Buch anders wahrgenommen haben. Das finde ich immer interessant und bereichernd.

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