” Sonntags Tod” von Carla Berling ist als Hörbuch bei Random House in 2017erschienen, und wird gelesen von Vera Teltz
Bei der Jahreschallenge ” Reise durch die Genres” war im Februar das Thema ” Krimi”.
Gut, dass Corinna von gerngelesen so eine gute Einführung ins Thema geschrieben hat und hier noch mal die Abgrenzung zum Thriller deutlich gemacht hat.
Zu viel Brutalität lese ich nicht wirklich gerne, als musste ein ” klassischer” Krimi her.
Da es aktuell keinen neuen Band meiner Lieblingsserie von Luc Bannalec gab, bin ich bei Carla Berling gelandet und habe mir das Hörbuch heruntergeladen. ” Sonntags Tod” ist der erste Band einer Reihe über die Lokalreporterin Ira Wittekind.
Zur Autorin:
Carla Berling ist Ostwestfälin und lebt in Köln. Bereit 2013 hat Sie mit dieser Reihe um Ira Wittekind als Selfpublisher einen Erfolg erzielt.
Sie tourt mit Ihrer Comedyreihe ” Jesses Maria” durch große und kleine Städte.
Klappentext:
Lokalreporterin Ira Wittekind ist gerade erst in ihre westfälische Heimat zurückgekehrt, als eine schreckliche Nachricht sie erreicht: Ihre Schulfreundin Verena ist tot, ermordet von ihrem Mann Richard. Direkt nach dem Mord hat der angesehene Hotelier sich selbst das Leben genommen. Kurz darauf ist Ira Zeugin, als ein Toter in einer verwahrlosten Wohnung gefunden wird. Durch ein kleines Detail wird sie auf einen möglichen Zusammenhang zwischen den Todesfällen aufmerksam. Und ihr wird klar, dass hinter der idyllischen Fassade der Provinz ungeahnte Abgründe lauern …
So hat es mir gefallen:
Bei ” Sonntags Tod” handelt es sich eigentlich um eine gelungene Mischung aus Roman und Krimi.
Ira Wittekind agiert als Reporterin und ist keine Kommissarin. Durch den Umstand, dass sie auf persönliche Weise in das Geschehen verstrickt ist, wirkt es sehr authentisch.
Ira ist eine gelungene Figur in den 40ern, die ihre persönlichen Päckchen zu tragen hat, aber nicht ” zu taff” oder “zu verletzt” erscheint. Sie lebt ein normales Leben und hat auch die ganz normalen Themen als Lokalreporterin zu berichten. Das Bild von ihr ist stimmig und man kann sich gut identifizieren. Durch die Vorfälle im Buch kommt sie zurück an den Ort ihrer Kindheit und Jugend und reflektiert vor dem Geschehen ihre eignen Entwicklung.
Die Handlung spielt rund um Bad Oyenhausen und es fliesst viel Lokalkolorit mit ein. Letztlich schafft es Vera Telz mit ihrer tollen Art das Buch, stellenweise in westfälischer Mundart zu lesen, eine großartige Atmosphäre zu schaffen. Da meine Schwiegereltern aus dieser Ecke kommen, hatte ich so manches lautmalerisches Erinnerungserlebnis.
Ich mochte die Geschichte, die nicht versucht mit besonders tollen Orten oder extremen Tätern zu Punkten, sondern das Augenmerk auf die kleinen und größeren Abgründe von ganz normalen Leuten legt.
Das zurückkommen an den Ort der Kindheit, das Erinnern an vergangene Zeiten und Wünsche und Träume der Kindheit vor dem aktuellen Geschehnissen ist sehr gut gelungen.
Parallel zu den ” Ermittlungen” gibt es natürlich auch eine persönliche Veränderung in Ira´s Leben, aber auch hier wird dies sehr bodenständig und lebensnah erzählt mit wenig Clichées und einer Entwicklung, die sich realistisch Zeit nimmt.
Man bekommt quasi einen “ehrlichen” Krimi, der spannend ist, gut erzählt und phantastisch gelesen wird.
Für mich eine klare Empfehlung auch den zweiten Band “Mordkappelle” zu hören.
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2 Comments
Corinna
März 6, 2018 at 3:18 pmHallo Isabel,
gerade lese ich (noch einmal) deine Rezension, um den Monatsrückblick auf unsere Krimis zu schreiben.
Ich habe ja auch bereits “Mordkapelle” als Hörbuch gehört und es für den ersten Teil gehalten, weil das Hörbuch meiner Info nach als erstes erschienen ist. Jetzt lese ich bei dir von “Sonntags Tod” als Teil eins. Recherchiert (du liegst richtig!) und festgestellt, dass die Reihenfolge bei den Büchern ganz anders ist: dort ist Mordkapelle bereits Teil 4 von Ira Wittekind. Kein Wunder, dass man durcheinander kommt.
So etwas ärgert mich immer ein bisschen. Auch wenn die Teile einzeln hörbar sind, mag es doch die von der Autorin beabsichtigte Reihenfolge lieber.
Danke, dass du mich aufgeklärt hast ;-).
Liebe Grüße,
Corinna
Fredriksson
März 6, 2018 at 4:01 pmLiebe Corinna, gerne;)
Es ging mir aber auch so, dass ich verschiedene Quellen gesucht habe, um die REihenfolge nachvollziehen zu können.
Mir geht es ähnlich wie Dir, ich mag es überhaupt nicht, wenn die Teile für den Leser nicht in der Reihenfolge ersichtlich sind.
Liebe Grüße
Isabel