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Strandgut-ein Normandie-Krimi von Benjamin Cors [Rezension]

Buchcover_Strandgut

Strandgut – Ein Normandie Krimi-

Ein Fall für Nicolas Guerlain ( Band 1)

Von Benjamin Cors

Erschienen bei dtv

Umfasst 429 Seiten

* vorsorglich kennzeichne ich hier die Links, die zur Verlagsseite und zur Autorenseite führen als Werbung*

 

Auf die Bücher um den Personenschützer Nicolas Guerlain bin ich dank eines Instagram Aktion des dtv-Verlags aufmerksam geworden.

Einen Krimireihe, die in der Normandie spielt, dort wo ich seit drei Jahren meinen Sommerurlaub verbringe, das klang wie für mich gemacht.

Ich hatte das große Glück im Rahmen der Buchmesse Frankfurt 2018 Benjamin Cors auf dem dtv Stand zu interviewen.

Es fügte sich alles großartig zusammen…

Klappentext:

Ein unverzeihlicher Fehler vor den Augen der Weltöffentlichkeit: für den jungen Personenschützer Nicolas Guerlain wird ein Auftrag zum Desaster, als er vor laufender Kamera den Mann zu Boden schlägt den er eigentlich beschützen sollte. Er wird strafversetzt, ausgerechnet in seine alte Heimat, den Badeort Deauville in der Normandie. Dort aber spült das Meer seltsame Dinge an Land- und für Nicolas beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit…

So hat es mir gefallen:

Es hat einen Moment gedauert, bis ich richtig in die Geschichte um Nicolas Guerlain hineingefunden hatte. Das lag zum einen an den Zeitsprüngen und an den unterschiedlichen Perspektiven. Das ist allerdings ein persönliches Problem, denn damit tue ich mich immer etwas schwer, weil es mich tendenziell unter Stress setzt, bereits so früh schon den Gesamtzusammenhang erkennen zu wollen, was natürlich nie funktioniert und man hier einfach der Geschichte vertrauen sollte. Und genau das hat hier auch ganz wunderbar funktioniert,

Benjamin Cors hat eine sehr bildhafte, filmhafte Art zu schreiben. Er erzählt häufig in „schnellen Schnitten“ was der ganze Geschichte eine tolle Dynamik gibt.

Als Leser erlebt man das direkte Scheitern von Nicolas Guerlain, obwohl er ein Personenschützer mit sehr guten Fähigkeiten ist, wirft ihm das Schicksal Steine in den Weg.

Neben seinen beruflichen Veränderungen, bekommt man Stück für Stück einen Eindruck, was privat mit ihm los ist.

Mir hat hier besonders gut die Art der Personen, allen voran natürlich der Hauptperson, aber auch allen Nebenpersonen gefallen. Die Personen sind authentisch, kantig und nicht clichèhaft. Egal wie groß die Rolle einer Person angelegt ist, so hat jede ein Potential weiterentwickelt zu werden.

Auch die Geschichte an sich, wirkt nie konstruiert, sondern viel mehr „vom Leben gezeichnet“. Die kleinen Verletzungen und Begebenheiten der Vergangenheit führen oft zu den großen Taten in der Gegenwart.

Besonders begeistern konnte mich die Atmosphäre dieses Buches. Ich fühlte mich direkt in die Gegenden, in denen ich schon im Urlaub war, zurückversetzt. Eine Art „französische Stimmung“ war in dem Buch für mich spürbar (macht vielleicht für den ein oder anderen keinen wirklichen Sinn) und das ganz ohne ellenlange Essensbeschreibungen oder tatsächliche konkrete Orts- bzw. Landschaftsbeschreibungen. Eine Atmosphäre von Melancholie und auch vergangenem Glanz.

Am Strand von Deauville, abseits der großen Leuchtreklame des Casinos und er mittlerweile verlassen daliegenden Sonnenschirme, standen zwei schwarze Schatten schweigend am Wasser ud blickten aufs kalte Meer hinaus. Leider von Ihnen hatte ein Wort gesprochen, seitdem sie hierhergekommen waren. Vor ihren Füßen züngelte das Wasser ein letztes Mal verzweifelt am weichen Sand, bevor die Gezeiten alles mit sich zeihen würden, Die Ebbe kam. Deswegen waren sie hier.“

Gerade im letzten Drittel gelingt es durch die Art des Erzählens die Spannung nochmal richtig zu steigern, so dass man tatsächlich stellenweise die Vorstellung hat, nicht in einem Buch zu lesen, sondern einen Film zu sehen. Einige Handlungselemente werden in zackiger Weises parallel erzählt, was den Leser „atemlos“ macht.

Mein Fazit:

Für mich ist „Strandgut“ eine tolle Krimiüberraschung gewesen, die mich absolut begeistert hat. Das Ende macht gleich Lust auf den zweiten Teil. Einen Teil werde ich mir auf jeden Fall für den nächsten Sommerurlaub in der Normandie aufheben, um ihn in authentischer Atmosphäre zu genießen. Ein klare Leseempfehlung!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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