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“Zusammen sind wir wundervoll” von Marina Kirschner

„Zusammen sind wir wundervoll“ wurde „angeteasert“ als Buch für Freunde von Anna Gavalda. Damit hatte es gleich meine Aufmerksamkeit. Konnte es dem auch gerecht werden?


Zusammen sind wir wundervoll von Marina Kirschner

Erschienen am 08.02.2022  im Penguinverlag

Umfasst 448 Seiten

*vorsorglich kennzeichne ich hier die Links, die zur Verlagsseite und zur Autorenseite führen als Werbung*

Herzlichen Dank an den Penguin Verlag und das Bloggerportal für die Bereitstellung des Leseexemplars!


Klappentext:

Backen ist Annas große Leidenschaft. Mit viel Liebe führt sie das Café »Sonnigsüß«, in dem sie schon als Kind jede freie Minute an der Seite ihrer Großmutter verbracht hat. Täglich kommen hier viele Menschen auf der Suche nach kulinarischen Glücksmomenten zusammen und finden dabei Halt und Geborgenheit, denn das »Sonnigsüß« ist so viel mehr als ein Café: Für Annas beste Freundin Mel, den kauzigen älteren Herrn Havel und die einsame Schülerin Mira ist es ein zweites Zuhause. Doch bei wem fühlt Anna sich geborgen? Als sie auf dem Wochenmarkt dem gut aussehenden Marco begegnet, knistert es sofort. Bis sie ihn ein paar Tage später wiedersieht: Gegenüber von Annas Café eröffnet er ein veganes Bistro, und plötzlich zeigt er ihr die kalte Schulter. Sind die beiden nun Kontrahenten – oder haben sie vielleicht doch mehr gemeinsam, als sie glauben?

So hat es mir gefallen:

Dreh- und Angelpunkt ist das Café „Sonnigsüß“, dass Anna von ihrer Oma übernommen hat. Das Café ist eine Begegnungsstätte, in der der/die LeserIn den älteren Herrn Hrn. Havel kennenlernt, der dort immer zusammen mit der kleinen Mira Kuchen isst. Annas beste Freundin Mel, lebt im selben Haus und gegenüber hat nun ein veganes Restaurant eröffnet, dass Marco gehört, mit dem Anna auf dem Markt ein denkwürdige Begegnung hatte.

Obwohl die ersten paar Seiten des Buches zunächst ziemlich kitschig anmuten, nimmt es rasant Fahrt auf. Jedes Kapitel wird aus der Sicht einer der jeweiligen ProtagonistInnen erzählt. So taucht man immer mehr in die Leben von Mira, Hrn. Havel, Marco, Anna und Mel ein. Was hier vielleicht ein bisschen beschaulich und romantisch klingt, ist nicht immer so. Ganz im Gegenteil spielen Themen wie Trauer, Verlust eines Kindes und Vernachlässigung und Gewalt in den einzelnen Geschichten eine Rolle. Das hatte ich vom Titel und der Aufmachung in der Form nicht erwartet. Eine Triggerwarnung wäre schön gewesen, da ich mich mit einer Geschichte schon recht schwer getan habe…

Unabhängig davon ist der Roman wirklich gut erzählt und man ist mittendrin im Geschehen in Salzburg, leidet mit Anna mit und hofft, dass es mit „dem Richtigen“ noch klappt. Auch die Geschichte um Augustin Havel, der aus der Sicht eines alten Mannes erzählt ist wirklich toll erzählt.

Hier finden Menschen zusammen, die vom Leben mehr oder weniger enttäuscht wurden. Das Café und der Kuchen von Anne, mit den „magischen“ Zutaten, führt alle zusammen in eine Gemeinschaft, die wunderbar ist.

Toll sind auch all die Rezepte, die zwischen den Kapiteln erscheinen und die über Kuchen und herzhafte Gerichte ein breites Spektrum aufzeigen. Ich habe sie allerdings bisher noch nicht ausprobiert, sie klingen aber sehr lecker.

„…Sie hat sich aus Freunden eine Familie gebastelt, und das sind vielleicht die besten Familien von allen“.

Der Roman von Marina Kirschner ist auf jedenfalls ein „Hoffnungsschimmer“ . Gerade für alle die, die in ihren Familien zu kämpfen haben, zeigt es, dass es auch in anderen Konstellationen gut werden kann. Feel-good Roman passt hier nicht so wirklich, weil es eben einiges gibt, was nicht zum Wohlfühlen führt, aber letztlich ein gelungener Roman und ein echter Pageturner.

Fazit:

Ich bin mir nicht sicher, ob der Roman an Anna Gavalda heranreicht. Wahrscheinlich mag ich es einfach nicht, dass dieser Vergleich hier herangezogen wurde und dann auch noch der Titel entsprechend gewählt wurde. (Obwohl es marketingtechnisch bei mir funktioniert hat )

Letztlich ist es ein richtiger guter Roman mit Tiefe, der eigentlich keine Vergleiche benötigt. Er liest sich wunderbar, auch wenn so manche Inhalte schwer sind.

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