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“All die Jahre” von J. Courtney Sullivan [ Rezension]

Cover des Buches " All die Jahre"

All die Jahre

von J. Courtney Sullivan

Erscheinungsdatum: 29.01.2018
464 Seiten
Deuticke Verlag

als Hörbuch von SAGA Egmont

-vorsorglich kennzeichne ich hier die Links, die zur Verlagsseite und zur Autorenseite führen-

 

Klappentext:

Nora Flynn ist 21, als sie mit ihrer jüngeren Schwester aus Irland nach Amerika auswandert, um ihrem Verlobten zu folgen und Theresa eine Ausbildung zu ermöglichen. Doch Theresa wird schwanger, und Nora trifft eine folgenschwere Entscheidung. Fünfzig Jahre später hat Nora vier erwachsene Kinder: John, Bridget, Brian und Patrick, ihren Ältesten, der Nora beständig Sorgen bereitet und trotzdem ihr Liebling ist. Theresa lebt als Nonne in einem Kloster, als Patricks Tod die Schwestern nach Jahrzehnten des Schweigens wieder zusammenführt – und sie zwingt, sich mit dem auseinanderzusetzen, was ihr Leben für immer verändert hat.


Im Rahmen der #ReisedurchdieGenres von gerngelesen.de war das Julithema „Familienroman“.

Hier habe ich mich richtig schwer getan das passende Buch zu finden. Zum einen, da ich kürzlich den Roman „Wo ist Norden“ gelesen hatte und dies auch als Familienroman zu betrachten ist, zum anderen, da mich nicht direkt ein Buch ansprach. Letztlich habe ich mich für „ All die Jahre“ als Hörbuch entschieden.

So hat es mir gefallen:

Das Buch ist sehr angenehm von Svenja Pages eingelesen, was es zu einem schönen Hörerlebnis macht.

Die Geschichte um die beiden Schwestern Nora und Theresa, die als junge Frauen aus den ärmlichen Verhältnissen in Irland auswandern und nach Amerika gehen, startet mitreißend. Der Kontrast der beiden Lebenswelten, mit all ihren Verheißungen im „neuen Land“, wird sehr gut dargestellt. Die ungewollte Schwangerschaft Theresasder führt zu großen Opfern auf beiden Seiten der Schwestern, die individuell unterschiedlich betrachtet werden und letztlich natürlich zu dem Leben führen, dass beide Frauen fünfzig Jahre später leben. Nora als Mutter von vier Kindern und Theresa als Nonne.

Der Roman wechselt, zwischen der Vergangenheit und der Entwicklung der Schwestern, und den aktuellen Geschehnissen um den Tod von Patrick ( Noras Sohn), abwechselnd hin und her. Dadurch entsteht ein gutes Gesamtbild und man kann die unterschiedlichen Entscheidungen gut nachvollziehen. Auch Noras anderen Kindern wird Raum gegeben und die Charaktere und Lebensentwürfe werden gut dargestellt.

Letztlich erhält die Position der katholischen Kirche ebenfalls eine prägende Rolle. Von der “Kindheitsreligion” der Mädchen in Irland über die Auswirkungen der Kirche auf Frauen in den 50er Jahren im Allgemeinen, bis hin zur Ordensarbeit und aktuellen Geschehnissen, werden viele Themen und Auswirkungen angesprochen.

Fazit:

Der Roman von J. Courtney Sullivan ist gut zu hören, tendenziell hat mich die Hauptperson Nora gelegentlich genervt, da sie doch recht einseitig bleibt. Anfangs und auch im Mittelteil wird den unterschiedlichen Personen sehr viel Raum gegeben, teilweise auch mit viel wörtlicher Rede, die allerdings nicht wirklich zur Themenentwicklung beiträgt.

Das Ende hat mich aber richtiggehend geärgert. Der Raum, der der Geschichte die ganze Zeit gegeben wird, wird einfach abgebrochen. Die Geschichte endet gerade dort wo es nochmal interessant wird, nämlich mit dem späten aufeinander Treffen der beiden Schwestern. Der tatsächlichen Auseinandersetzung der beiden Frauen im Alter und auch die Auseinandersetzung von Nora mit ihren Kindern, werden gefühlt nur wenige schnelle Sätze gewidmet. Ich bin als Leser/ Hörer irritiert und verärgert zurück geblieben und frage mich letztlich: Warum so viel in einen Roman investieren und das Ende dann hinhuddeln?!

Insofern bleibt meine Leseempfehlung hier eingeschränkt. Es gibt einige gute Ansätze und es ist auch recht kurzweilig, das Ende ist aber für mich unbefriedigend gewesen!

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