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“Die Reisegöttin” von Doris Doerrie

“Die Reisegöttin” von Doris Doerrie

erschienen am 20.3.2024 im Diogenes Verlag

umfasst 112 Seiten

*Vorsorglich kennzeichne ich hier die Links, die zur Verlagsseite und zur Autorenseite führen als Werbung*

Herzlichen Dank an den Diogenes Verlag und Netgalley Deutschland für die Bereitstellung des Leseexemplars!


Klappentext:

Nie kann Doris Dörrie der Versuchung widerstehen, von einer Reise etwas mitzubringen: eine Origami-Schnecke aus Japan, eine Ringer-Maske aus Mexiko, die Figur einer Reisgöttin aus Bali, Boxerstiefel aus New York oder Borotalco, ein Wundermittel gegen Flecken aus Italien. Nützliches, Krimskrams, exotische Lebensmittel, Zauberutensilien und kitschige Staubfänger. In der Begegnung mit den Dingen erzählt Doris Dörrie auf ihre unverwechselbar persönliche Art vom Leben, Schreiben und Reisen.

So hat es mir gefallen:

In „Die Reisegöttin und andere Mitbringsel“ sind Doris Dörries Kolumnen aus der Zeit zusammengefasst und zusätzlich um drei neue Texte ergänzt. Da ich die Kolumne bisher noch nicht gelesen hatte, freute ich mich wieder ein ganzes Buch mit den unverwechselbaren Geschichten von Doris Doerrie lesen zu können.

Ich hatte das Glück vor einiger Zeit an einem kurzen online Workshop mit der Autorin zum Schreiben teilnehmen zu können. Es war eine großartige Erfahrung und hat einmal mehr das große Talent dieser Frau aufgezeigt, die auch dieses noch teilt und Menschen dazu hinführt besser zu schreiben.

Aber zurück zum vorliegenden Buch. Die Autorin reist sehr gerne und liebt es diverse Sachen von Ihren Reisen mitzubringen. Diesen Aspekt kann ich sehr gut nachvollziehen, denn mir geht es ähnlich. Ich liebe es mir Dinge auf einer Reise zu kaufen, die mich dann zuhause immer an diesen Ausflug, an dieses Land und die Atmosphäre erinnern.

Allerdings sind die Mitbringsel von Doris Doerrie teilweise recht exotisch. Die Geschichten darüber, was sie mitgenommen hat und in welchem Kontext diese Dinge für sie stehen, sind wunderbar geschrieben. Als LeserIn taucht man kurzerhand ein in einen kulturellen Kontext und Gleichzeit in die Reflexion dessen durch die Autorin. Großartig.

„Sie erinnern mich an die seltsame fröhliche Einsamkeit als Kind, mit der man den ganzen Tag Strandglas gesammelt, Sandburgen gebaut und Muster aus Muscheln gelegt hat. Hoch konzentriert und selbstvergessen. Im Flow. Definition von Glück. Voller Absicht absichtslos. Wie schwer das sonst zu erreichen ist.“

Die Geschichten zu den abstrusesten Dingen, wie beispielsweise eine Feuerwehrmütze oder das Modell eines menschlichen Gehirns aus dem Iran sind immer gepaart mit viel Selbstironie und Reflexion über die eigenen Gedanken und ggf. Vorurteile. Häufig sind die Gegenstände auch eine Erinnerung/ Reminder an eine „Lernerfahrung“.

Fazit:

Die Texte sind nachdenklich, humorvoll und sprühen vor Intelligenz und Inspiration. Man hat das Gefühl, dass eine gute Freundin von ihren Reisen berichtet und man hängt förmlich an ihren Lippen.

Doris Doerrie beweist mit ihren Texten in „Die Reisegöttin und andere Mitbringsel“ einmal mehr ihr großes erzählerisches Talent und auch die Tiefe die sie als Persönlichkeit trägt.

Eine große Leseempfehlung und wie ich finde auch immer eine tolle Geschenk- oder Mitbringsel-Idee.

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