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Hunger von Roxane Gay [Rezension]

von Roxane Gay
erschienen am 22.April 2019 im btb Verlag
umfasst 320 Seiten
*vorsorglich kennzeichne ich hier die Links, die zur Verlagsseite und zur Autorenseite führen als Werbung*
Herzlichen Dank an das Bloggerportal von Randomhouse für das Rezensionsexemplar!

(Triggerwarnung: Vergewaltigung, Missbrauch, Essstörung)

Klappentext:

Sie schreibt die Geschichte ihres Hungers. Sie schreibt die Geschichte ihres Körpers. Es ist keine Geschichte des Triumphs. Es ist die eines Lebens, das in zwei Hälften geteilt ist. Es gibt das Vorher und das Nachher. Bevor sie zunahm und danach. Bevor sie vergewaltigt wurde und danach. Roxane Gay, eine der brillantesten, klügsten und aufregendsten weiblichen Stimmen der USA, erzählt eine Geschichte, die so noch nie geschrieben wurde: schonungslos offen, verstörend ehrlich und entwaffnend zart spricht sie über ihren »wilden und undisziplinierten« Körper, über Schmerz und Angst, über zwanghaftes Verlangen, zerstörende Verleugnung und Scham – „Ich war zerbrochen, und um den Schmerz dieser Zerbrochenheit zu betäuben, aß ich und aß und aß.“

Ich habe „Hunger“ von Roxane Gay im Urlaub gelesen und habe tatsächlich eine Zeit gebraucht, um dieses Buch zu „verdauen“. Es fällt mir immer noch schwer die richtigen Worte für dieses außergewöhnliche Buch zu finden.

So hat es mir gefallen:

Roxane Gay hat eine faszinierende Art zu schreiben. Man liest das Buch wie eine Art Tagebuch. Sie beschreibt wie sie als zwölfjährige von einer Gruppe Jugendlicher im Wald vergewaltigt wird. Die Scham und die Unfähigkeit darüber zu sprechen, begleiten Sie permanent. Um sich zu “schützen” fängt sie an zu essen, auch mit dem Vorhaben, dass sich ihr Körper verändert und nicht mehr anziehend oder weiblich wirkt. Sie beschreibt, wie sie, trotz der Liebe im Elternhaus, sich nicht äußern kann und mehr und mehr den Halt verliert. Ihre haitianischen Wurzeln und der in der Familie kulturell verankerte Anspruch ein “gutes Mädchen” sein zu müssen, machen es ihr einmal mehr unmöglich über diese schlimme Tat zu reden.

Parallel dazu findet sie das Schreiben für sich als Ausweg und schafft es trotz dieses schweren Traumas einen akademischen Weg bis hin zu Professorin in Yale einzuschlagen.

Das Lesen von “Hunger” verlangt einem viel ab, stellenweise ist es kaum zu ertragen so tief in die Gedanken und Erlebnisse eines Menschen zu blicken. Roxane Gay muss es unendlich viel Kraft und Mut gekostet haben, ihr Innerstes mit der Öffentlichkeit zu teilen.

Schonungslos stellt sie den Blick der Gesellschaft auf übergewichtige Menschen dar, die täglichen Verurteilungen und Problematiken denen übergewichtige Menschen ausgesetzt sind, ohne dass auch nur ansatzweise hinterfragt wird, warum der Mensch in diesem Körper lebt.

Fazit:

“Hunger” ist ein sehr besonderes Buch schonungslos, offen und intensiv. Es ist absolut Lesenswert! Roxane Gay ist eine außergewöhnliche Frau, die glücklicherweise ihre Stimme erhebt und ihr Buch “Bad Feminist” – eine Essay-Sammlung, landet definitv auf meiner Wunschliste!

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2 Comments

  • Reply
    Janna | KeJas-BlogBuch
    September 7, 2019 at 1:05 pm

    Huhu (=

    Nachdem ich “Bad Feminist” von ihr verschlungen habe, steht dieses Buch von ihr als Hörbuch weit oben auf meiner Wunschliste! Ich habe schon von einigen gehört das es sehr intensiv ist, aber gerade aufgrund der darin verarbeiteten Erfahrung und Thematik so so wichtig und muss den Leser*innen etwas abverlangen. Habe ein interview von ihr gelesen, in dem sie sagte sie habe dieses Buch Jahre vor sich her geschoben und dann innerhalb von vier Monaten geschrieben. Auf jeden Fall ein must read (oder hören – mal sehen welches Format es am Ende bei mir wird).

    Mukkelige Grüße!

    • Reply
      Fredriksson
      September 10, 2019 at 12:26 pm

      Liebe Janna,
      danke für Deinen Kommentar. “Bad Feminist” steht auch noch oben auf der Wunschliste. Ich gebe Dir Recht, durch die Intensität wirkt das Thema entsprechend und regt deutlich zum Umdenken an. Ein wirklich wichtiges Buch. Ich bin immer froh über diese Bücher, weil sie doch die Hoffnung geben, dass sich mittelfristig Dinge verändern können.
      Liebe GRüße
      Isabel

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