Unsere ganze Familie ist großer Marvel-Fan. Als Jeremy Renner am Neujahrstag seinen Unfall erlitt, fühlte es sich fast so an, als wäre das einem Bekannten oder Freund geschehen. Es war also klar, dass ich sein Buch, was nur 1,5 Jahre (!) nach dieser Tragödie erschienen ist, lesen musste.
“My next Breath” von Jeremy Renner
erschienen am 29.4.2025 im Penguin Verlag
umfasst 288 Seiten
*Vorsorglich kennzeichne ich hier die Links, die zur Verlagsseite und zur Autorenseite führen als Werbung*
Herzlichen Dank an das Bloggerportal und den Goldmann Verlag für die Bereitstellung des Leseexemplars!
Klappentext:
Jeremy Renner, zweimal für den Oscar nominiert, war die am zweithäufigsten gegoogelte Person 2023 – allerdings nicht nur wegen seiner eindrucksvollen Filmografie. Der beliebte Star des Marvel-Universums, der als Bogenschütze Hawkeye die Herzen der Fans eroberte, geriet am Neujahrstag 2023 unter eine sechs Tonnen schwere Pistenraupe und überlebte wie durch ein Wunder. Hier erzählt er von seinem Unfall, vor allem aber von seiner Genesung, von Verletzlichkeit und Stärke, Verzweiflung und Hoffnung, Rettung und Durchhalten. Mit seiner Geschichte macht er Mut, den Widrigkeiten des Lebens zu trotzen, Herausforderungen anzunehmen und gestärkt daraus hervorzugehen.
So hat es mir gefallen:
Das Buch beginnt mit den Ereignissen zuvor, wie Jeremy Renner mit seiner Tochter und seinem Neffen den Weg zu seinem Haus in den Bergen antritt, um dort Neujahr zu feiern. Er beschreibt sehr intensiv, wie wichtig ihm diese Zeit zwischen den Jahren zusammen mit seiner Familie und seinen Freunden ist. Stück für Stück erfährt man als LeserIn wie er sich auf die gemeinsame Zeit in den Bergen freut und wieviel es ihm bedeutet allen seinen Gästen eine gute Zeit zu bereiten und gemeinsame Erinnerungen zu schenken.
Am Neujahrsmorgen 2023 will er mit seinem Neffen zusammen die Auffahrt frei räumen, damit alle einen wunderbaren Tag beim Skifahren in den Bergen haben können. Dort geschieht dann das Bekannte. Er wird von einer riesigen Schneeraupe überrollt. Hier ist es nun so, dass man recht starke Nerven haben muss, weil die Beschreibung, wie es sich anfühlt, welche Verletzungen er spürt, ziemlich detailliert sind. Es ist unglaublich zu lesen, wie er sich so lange bei Bewusstsein halten konnte und dann sogar für kurze Zeit auf dem Eis liegt und eine Nahtoterfahrung hat. Diesen Part fand ich sehr interessant, weil es seine Denkweise und seine Sicht auf sein weiteres Leben sehr stark verändert und geprägt hat.
Jeremy Renner berichtet über seinen Kampf auf dem Eis und seine Gedanken, auch im Hinblick auf die Menschen, die in diesen Momenten bei ihm sind und ihm versuchen zu helfen. Er beschreibt nicht nur sein Schicksal an diesem Tag, sondern reflektiert auch darüber, was es mit all seinen Angehörigen und Freunden macht, dass sie diesen Unfall mitbekommen und damit ebenfalls ein Trauma erleiden.
Die intime Kenntnis meines Körpers gibt mir einen Schub Zuversicht, der so lebensrettend ist wie ein Morphiumtropf. Hätte ich mich selbst nicht so gute gekannt, dann hätte mir die Panik ihre eisigen Finger um die Kehle gelegt und sie für immer zugeschnürt.
Im Buch wird darüber berichtet, wie er seinen Kampf mit den Verletzungen aufnimmt und es sehr schnell schafft sich zu regenerieren. Hierzu erwähnt er auch seine privilegierte Situation, dass er in der Lage ist, sich eine Art Rehaklinik in seinem Zuhause aufzubauen. Er macht aber auch keinen Hehl daraus, dass er ein eher schwieriger Patient ist, weil er eben ungeduldig ist.
Schwierig war für mich teilweise die Sprache des Buches. Vieles hat sich oft wiederholt und man ermüdete teilweise darüber, wie “Mantra-arti” manches immer wieder gesagt wurde. Gleichzeitig hätte ich mir an manchen Stellen mehr “Tiefe/ Gedanken” gewünscht. Es war mir oft zu sehr “Heldenepos” und das Hervorheben seiner Liebe zu seiner Familie. Im Ton war es mir manchmal zu “amerikanisch”. Was es natürlich auch ist….
Fazit:
Für alle Marvelfans ein wirklich gelungenes Buch, um mehr hinter die Person Jeremy Renner zu sehen. Darüber zu lesen, wie er diesen schweren Unfall überlebt hat und sich zurückgekämpft hat, verdient unbedingten Respekt.
Ich mochte auch das Ende, in dem er darüber berichtet, wie er seine Charityarbeit mit seiner Familie gemeinsam ausweitet und wie sich sein Blick auf das Leben verändert hat.
Ein interessanten Buch, was stellenweise ein paar zu viele Wiederholungen hat, aber für Fans absolut lesenswert ist.
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