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” Trouble Maker- Wie ich Hollywood und Scientology überlebte” Leah Remini [ Rezension]

 

Im Monat März wurde das Genre ” Autobiographie” bei #DerReisedurchdieGenres ausgerufen.

Ich finde es ein spannendes Genre, tat mich aber erst schwer eine Biographie zu finden, die ich gerne lesen wollte.

Letztlich hatte ich ” Troublemaker – Wie ich Hollywood und Scientology überlebte” schon länger auf meiner Wunschliste und entschied mich dafür. Wir sind alle große ” King of Queens- Fans” in der Familie und ich habe mir natürlich auch einen kurzen Einblick hinter die Kulissen gewünscht.

” Troublemaker – Wie ich Hollywood und Scientology überlebte”

von Leah Remini

erschienen im mvg Verlag

umfasst 254 Seiten

Leah Remini beschreibt in ihrem Buch, wie sie aufgewachsen ist und wie sie als Kind über ihr Mutter zu Scientology kam. Fast ihr ganzes Leben war sie Mitglied dort, bis sie 2013 aus der Sekte ausgestiegen ist und mit ihr auch ihre Familie.

Bereits zu Beginn des Buches beschreibt sie in einer Art Vorwort sämtliche vermeintliche Verfehlungen von sich und ihren Familienmitgliedern, nur um Scientology den ” Wind aus den Segeln” zu nehmen. Das führte sicherlich in den USA dazu, dass das Buch sehr erfolgreich und authentisch ist.

Sie beschreibt, wie sie als Kind stolz war bei Scientology ernst genommen und als Erwachsene behandelt zu werden. Das zu lesen fand ich schwierig, wenn man mitbekommt, wie Kinder und Babys dort behandelt wurden. Die Kinder wurden zum Teil von ihren Familienmitgliedern getrennt und vollständig als Erwachsene behandelt, die arbeiten mussten und komplett selbst verantwortlich waren. Babys wurden in einem Zimmer untergebracht und von Teenagern mehr schlecht als recht betreut. Alle waren damit beschäftigt, die nächste “Wissensstufe” zu erreichen.

Leah Remini hat sehr lange an alles geglaubt, was Scientology ihr vorgegeben hat und war tatsächlich überzeugt davon. Das liegt natürlich zum einen daran, dass es ihre “familiäre Heimat” war, sie es von Anfang an kennengelernt hat. Zum anderen auch daran, dass Scientology bspw. die Nutzung des Internets nicht gut heisst und somit die Mitglieder vor “auswärtigem Wissen” schützt.

Ihr eigentliche Ausstieg lag im Prinzip darin begründet, dass sie nicht verstanden hat, wie hochrangige Scientologen sich nicht an die Vorgaben gehalten haben. Ihr “Gerechtigkeitssinn” hat ihr letztlich die Augen geöffnet.

” Ich betete, dass dieses Glaubenssystem, dem ich mich dem größten Teil meines Lebens und des Lebens meiner Familie unterworfen hatte, eben doch nicht im schlimmsten Falle Zeitverschwendung gewesen war und im schlimmsten einfach schlecht.”

Das Buch spielt natürlich im Mittelteil mit vielen Fotos und einigen Geschichten von Prominenten wie bspw. Tom Cruise und Jennifer Lopez und bedient damit den klassischen ” Celebritiy”- Illustrierten Tratsch.

Insgesamt empfand ich das Buch als sehr amerikanisch. Es beschreibt viel, setzt sich aber an vielen Positionen nicht wirklich tiefer mit der Thematik auseinander.

Man erhält am Ende schon noch einen recht ehrlichen Einblick, dass es für Leah Remini immer noch schwer ist ein Glaubenskonzept, dass das eigene Leben beherrscht hat, loszulassen und das ” Gehirn” zu reseten. Ich hätte mir allerdings mehr davon im gesamten Buch versprochen.

Auch der Untertitel ” ..wie ich Hollywood und Scientology überlebte” empfand ich reißerisch und irreführend. So war ihr Leben nie tatsächlich bedroht. Und ihre Karriere in Hollywood, wie sie beschrieben wurde, war denke ich recht klassisch mit viel Klinken putzen, Vorsprechen und einigen glücklichen Engagements und Begegnungen, aber sicher nicht dramatisch, wie es der Titel suggerieren will.

Letztlich war es für mich nicht die optimale Wahl für das Genre ” Autobiographie”, weil es hier einfach nicht wirklich so viel spannendes oder interessantes zu erfahren gab. Da der Monat März bei uns aber geprägt war von viel krank sein, war es zumindest ein Buch, dass sich schnell und gut runterlesen lies und zumindest tendenziell unterhaltsam war.

 

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