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Tristania von Marianna Kurtto

“Tristania” von Marianna Kurtto

erschienen am 26.07.2022 im Mareverlag

umfasst 304 Seiten

*vorsorglich kennzeichne ich hier die Links, die zur Verlagsseite und zur Autorenseite führen als Werbung*

Herzlichen Dank an den Mare Verlag für die Bereitstellung des Leseexemplars!


Klappentext:

Zwei Menschen, die sich in ihrer heimischen Inselgemeinschaft nicht zu Hause fühlen: Der Fischer Lars lässt Frau und Sohn auf Tristan da Cunha zurück, weil er sich in England neu verliebt hat. Und auch Martha, die Insellehrerin, träumt von einem Schiff, das sie mitnimmt. Sie musste erfahren, dass sie nicht allen Insulanern vertrauen und überdies mit ihrem Mann kein Kind bekommen kann. Und dann, eines Tages, bricht auf Tristan der Vulkan aus. Alle Bewohner müssen fliehen. Nur Jon, Lars’ Sohn und Marthas Schüler, wird plötzlich vermisst, und Lars und Martha erkennen, dass ihre Schicksale untrennbar mit der Insel verbunden sind.

So hat es mir gefallen:

Der Roman „Tristania“ wird aus der Perspektive von verschiedenen Personen erzählt. Lars, Martha, Lise und Jon. Er spielt vorwiegend auf Tristan da Cunha 1961. Die persönlichen Geschichten der ProtagonistInnen führen letztlich zu einem Gesamtbild, dass teilweise stellvertretend für die Dorfgemeinschaft in Tristan da Cunha ist.

Ich habe nach der Lekütere des Romans die Insel Tristan da Cunha gegooglet. Sehr spannend, da ich vorher noch nie davon gehört hatte. Eine weit abgelegene Vulkaninsel, auf der tatsächlich 1961 ein Ausbruch stattfand und alle Bewohner ihre Heimat verlassen mussten. Einen weiteren Einblick in das Leben auf Tristan de Cunha gibt es auch in der Ausgabe des Mare-Magazins vom Februar 2021.

Der Roman beschreibt das Miteinander einer Gemeinschaft auf einer Insel, die weit von der Zivilisation entfernt ist. Fast alle arrangieren sich mit dem Leben vor Ort. Es gibt Gerüchte und Vermutungen übereinander, die letztlich Leben verändern. Der Vulkanausbruch, der dazu führt, dass die Insel evakutiert werden muss, bringt die Bewohner in eine andere Lebenswelt. Einige adaptieren die “neue Welt”, andere sind in ihrem Inselleben verhaftet und kehren nach einiger Zeit zurück. Zurück in ein Leben, das fast schon historisch anmutet und seine ganz eigenen Regeln hat.

Lars ist der Einzige, der bereits vor dem Ausbruch das “Weite” sucht. Er verlässt immer wieder Frau und Sohn, um in die “andere Welt” einzutauchen. Dort findet er dann eine neue Liebe und bleibt ganz dort. Aber auch er ist “Zerissen” und versucht seine “Lebenswelt” zu finden.

Irgendwo im dunklen Schoß de Atlantiks saß ich in meiner Kabine und dachte, dass auch diese Dunkelheit ihre Koordinaten hat. Alle Stellen auf dieser Kugel sind vermessen. Woher weiß man wohin man gehört?

Seite 74

Der Roman ist sehr poetisch geschrieben, aber dennoch stellenweise düster und spiegelt eine harte Realität (Depression, Missbrauch und Vergewaltigung sind Themen) wieder. Gleichzeitig ist er dynamisch, so dass man ihn in einem Rutsch lesen will.

Ein großes Lob an Stefan Moster, dem hier eine phantastische Überstzung gelungen ist!

Fazit:

“Tristania” ist ein beeindruckender Roman mit einer großartigen Sprache. Eine Geschichte, die die LeserInnen in den Bann zieht und dennoch auch harte Realtiäten spiegelt. Der Schreibstil von Marianna Kurtto hat mich nachhaltig beeindruckt und die Geschichte, da sie Realitätsbezüge hat, ebenfalls.

Eine klare Leseempfehlung!

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2 Comments

  • Reply
    Nina
    September 7, 2022 at 2:04 pm

    Ich freue mich schon, das Buch lesen zu können;)

    • Reply
      Fredriksson
      September 10, 2022 at 11:00 am

      Ich wünsch Dir viel Spass dabei. Liebe Grüße

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