„Ein Wort, um Dich zu retten“ von Guillaume Musso
erschienen im Piper Verlag am 02.06.2020
umfasst 336 Seiten
*vorsorglich kennzeichne ich hier die Links, die zur Verlagsseite und zur Autorenseite führen als Werbung* Herzlichen Dank an Piperverlag und Netgalley für die Bereitstellung des Leseexemplars!
Klappentext:
Seit er vor zwanzig Jahren von einem Tag auf den anderen aufhörte zu schreiben, lebt der einst gefeierte Schriftsteller Nathan Fawles abgeschieden auf der kleinen Île Beaumont. Doch die Journalistin Mathilde Monney ist fest entschlossen herauszufinden, warum der Schriftsteller sich damals aus der Öffentlichkeit zurückzog. Kurz nach ihrer Ankunft erschüttert ein grausamer Mord die Insel, die daraufhin abgeriegelt wird. Während eine fieberhafte Jagd nach dem Täter beginnt, entspinnt sich zwischen Mathilde und Nathan eine hitzige Unterredung, in der Stück für Stück die ganze Wahrheit über seine Vergangenheit ans Licht kommt und Mathilde entdeckt, dass ein grausames Geheimnis sie beide verbindet …
So hat es mir gefallen:
Das Rätsel um Nathan Fawles einen Autor, der seine Schriftstellerkarriere an den Nagel gehangen hat und zurückgezogen und geheimnisumwittert auf der Isle Beaumont lebt. Raphael Bataille, großer Fan von Fawles und selbst dabei seinen Roman zu verkaufen, begibt sich auf die Spuren seines Idols. Er nimmt einen befristeten Job in der Buchhandlung auf Beaumont an und versucht sich seinem Vorbild zu nähern. Dabei nimmt die Geschichte schnell Fahrt auf. Nicht nur, dass die Journalistin Mathilde auftaucht und Fawles ins Visier nimmt, sondern auch weil auf der Insel eine ermordete Frau gefunden, die in ein langjähriges Geheimnis verwickelt ist. In wieweit sind die handelnden Personen gemeinschaftlich in einer Geschichte verbunden?
„Ein Wort um Dich zu retten“ beginnt scheinbar wie ein Roman, der auf einer kleinen ungewöhnlichen Insel spielt und der zwei Personen miteinander verbindet, die die Leidenschaft zum Schreiben verbindet. Allerdings entwickelt sich dieser Roman rasant in einen Krimi und letztlich in einen Thriller, der den/die Leser/in an einem spannendes Verwirrspiel teilhaben lässt und immer wieder Wendungen einstreut, die einen beim Lesen irritiert zurücklassen. Ich konnte den Roman kaum aus der Hand legen un habe ihn in einem Rutsch gelesen.
Musso spielt hier auch mit der „Heiligkeit“ eines Kulturschaffenden, der durch den eigenen Rückzug zum Idol wird. Gibt es ein Geheimnis um den erfolgreichen Autor, weil er sich so strickt aus der Öffentlichkeit zurückzieht? Kann jemand, der so gut Schreiben kann, tatsächlich ein Verbrechen begehen? Welches Geheimnis umwittert ihn oder ist es tatsächlich nur die Ruhe und Beständigkeit, die der Schriftsteller sucht? Auch nimmt er sich das “Fan-sein” die Leidenschaft für einen bestimmten Autor genauer vor.
Die Verwicklungen ziehen sich von der beschaulichen Mittelmeerinsel, über mehrere Jahrzehnte über Paris, Hawai und letztlich ins ehemalige Jugoslawien bis sich der Kreis schliesst.
Natürlich werde ich hier nicht zu viel verraten, sonst macht es keinen Sinn diesen Roman noch zu lesen.
Ich mag die Schreibweise von Musso sehr gerne. Es ist bereits das 4. Buch, dass ich von ihm gelesen habe. Ich mag seine Art zu Schreiben, die Verwicklungen über verschiedene Lebensphasen, die seine Protagonisten prägen und auch hier gefallen mir die plötzlichen Wendungen in der Geschichte. Trotzdem waren mir hier die Entwicklungen stellenweise zu abrupt, zu schnell. Gerade zum ende hin hätte ich mir gerne etwas mehr „Zeit“ gewünscht. Ich hatte das Gefühl, dass die Geschichte zu schnell „abgerissen“ wird. Das ist schade, da der Stoff sicher noch mehr Tiefe hätte gebrauchen können. Für mich war es stellenweise zu schnell „runtergeschrieben“, was zwar der Qualität nicht direkt schadet, aber der Entwicklung der Geschichte mehr Raum hätte geben können.
Besonders interessant ist im Nachgang des Romans der Epilog, der aus der Sicht von Musso geschrieben wurde. Hier wird wunderbar mit den Perspektiven der Schreibenden und der Wahrnehmung von Realtiät gespielt. Der Leser wird wiederum in eine Art “Verwirrung” geschickt.
Fazit:
Gehadert habe ich tatsächlich mit dem deutschen Titel des Buches. Im Französischen ( “La vie secréte de écrivains), der englische Titel heißt “a Writers secret life”, was mir deutlich besser gefällt und was definitiv viel mehr mit dem Buch zu tun hat. “Ein Wort um dich zu retten” finde ich zu kompliziert und auch nicht direkt mit dem Buchinhalt verständlich- aber das ist natürlich Geschmacksache.
Der neue Roman von Guillaume Musso ist für Musso-Fans natürlich ein Muss und ist spannend in gewohnter Qualität geschrieben, allerdings gehört er nicht wirklich zu meinen Favoriten seiner Werke.
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