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“Sieben Tage einer Ehe”von Mary Beth Keane

” Sieben Tage einer Ehe” von Mary Beth Keane

erschienen am 29.02.2024 im Eisele Verlag

umfasst 336 Seiten

*Vorsorglich kennzeichne ich hier die Links, die zur Verlagsseite und zur Autorenseite führen als Werbung*

Herzlichen Dank an den Eisele Verlag und Netgalley  für die Bereitstellung des Leseexemplars!


Klappentext:

Malcolm und Jess sind schon seit dem College ein Paar – als ambitionierte Anwältin und charmanter Barkeeper leben die beiden in ihrer Heimatstadt Gillam, bereit, eine Familie zu gründen. Doch als sie auch nach vielen Jahren noch immer kein Kind erwarten, beginnt Malcolm, sich anderen Dingen zu widmen: Mit seiner eigenen Bar verwirklicht er seinen Lebenstraum, während Jess sich zu fragen beginnt, ob sie wirklich das Leben lebt, das sie sich wünscht. Als ein schwerer Schneesturm Gillam erschüttert, wird die darauf folgende Isolation zum Brennglas für die verdrängten Probleme der fragilen Ehe: Was passiert, wenn ein Paar unterschiedliche Träume hat? Wer gibt wem Halt, wenn diese Träume platzen? Was heißt es wirklich, sich füreinander entschieden zu haben? Und sieht die wahre Bedeutung von Familie vielleicht ganz anders aus als gedacht?Mehr lesen

So hat es mir gefallen:

Sowohl Malcom und Jess sind Charaktere, die man direkt mag. Jess ist eine ambitionierte Anwältin und eher “vernünftig”. Malcom lebt seine Rolle als Barkeeper, er ist in der Lage, Leute sehr unterschiedlich anzunehmen und mit jedem freundlich zu kommunizieren. Dennoch sind beide auch auf eine bestimmte Art und Weise in ihren “Rollen” gefangen. Sie haben sich sehr jung kennengelernt und als Jess ungeplant schwanger wird, beschlossen zu heiraten. Doch leider funktioniert das Leben in den seltesten Fällen wie geplant. (An dieser Stelle eine Triggerwarnung zum Thema Kindsverlust und Kinderwunschbehandlung.)

Stück für Stück verlieren sich Malcom und Jess in ihrem gemeinsamen Leben. Sie sind nicht in der Lage ihre Verletzungen und auch Wünsche miteinander zu besprechen, vielmehr tauchen sie ab in ihren beruflichen Leben und verlieren dadurch immer mehr den Zugang zueinander. Als Jess ausgezogen ist und in Gillam ein Schneesturm den Ort “gefangen” hält, wird der Trance bei beiden aufgehoben und sie haben Zeit darüber nachzudenken, was sie eigentlich für ihr weiteres Leben wollen und mit wem sie es verbringen wollen.

“Sieben Tage einer Ehe” liest sich sehr gut, vor allem weil die Charaktere eine Tiefe haben und es keine “Schwarz-weiss-Malerei” gibt. Es zeigt den Kampf und was es bedeutet eine Beziehung wieder zu beleben. Wie mit enttäuschten Erwartungen und vermeintlich vorgegebenen Wegen umgegangen werden kann. Auch die Einflüsse von Außen und die Erwartungshaltungen von Eltern und Freunden, sowie die frühen Prägungen in der Ursprungsfamilie fliessen in eine Beziehung mit ein. Gerade wenn man dabei ist sich als Paar zu verlieren, können diese Stimmen sehr laut werden. Hier stellt sich die Frage, was man selbst von seinem Leben erwartet und zwar in einer Ehrlichkeit, die sich von äußeren Erwartungshaltungen abgrenzen muss.

Für Jess ist es außerdem ein Prozess das Lebenskonzept, dass man sich gewünscht hat, loszulassen und mit sich ehrlich zu sein. Wie wichtig ist die eigentliche Vorstellung eines Lebensentwurfs oder die Menschen und das Leben, wie es sich entwickelt hat?

Schon als sie sich zum ersten Mal ihre Liebe gestanden hatten, doch auch später, als sie heirateten, das Haus kauften und es mit Möbeln, Geschirr und Lampen einrichteten, zielten alle Bemühungen auf eine Zukunft ab, für die es keine Garantie gab.

Fazit:

“Sieben Tage einer Ehe” ist ein Roman, wie ein Brennglas auf eine Beziehung, die ins Wanken geraten ist. Er beschreibt die eigentlich Herausforderung einer Beziehung, wenn das Leben andere Vorstellungen hat, als man sich das als Paar gedacht hat. Wie tief ist die Liebe zueinander, wenn die Idee einer Beziehung in eine andere Richtung geht? Lohnt es sich für einen anderen Menschen zu kämpfen oder für die Vorstellung, die man von seinem Leben im Kopf hat?

Mary Beth Keane ist ein toller Roman gelungen, der die LeserInnen mit den zwei Hauptcharakteren mitfiebern lässt. Es fällt nicht leicht eine Partei zu ergreifen, was dazu führt, dass man sich mitten im Konflikt befindet während des Lesens. Auch die Nebencharaktere sind wunderbar gelungen. Es ist sicher kein Wohlfühlbuch, aber es liest sich toll und lässt einen sicher die ein oder andere Fragestellung für sich selbst reflektieren.

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