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“Winterzauber in der kleinen Teestube am Meer” von Julia Rogasch

Es sind noch ca. vier Wochen bis zum Weihnachtsfest, man kann sich also schon, neben Lebkuchen und Lichterketten, buchtechnisch in Stimmung bringen.

 

“Winterzauber in der kleinen Teestube am Meer” von Julia Rogasch

erschienen am 07.10.2021 im Ullsteinverlag

umfasst 416 Seiten

*vorsorglich kennzeichne ich hier die Links, die zur Verlagsseite und zur Autorenseite führen als Werbung*

Herzlichen Dank an den Ullsteinverlag und Netgalley für die Bereitstellung des Leseexemplars!

Klappentext:

Luises Eltern versuchen verzweifelt, die seit Jahrzehnten familiengeführte Teestube gegen die Konkurrenz der schicken Cafés auf Sylt zu verteidigen. Doch nun sind sie mit ihrer Kraft am Ende, und Luise eilt ein paar Wochen vor Weihnachten zu Hilfe. Unterstützung erhält sie dabei vom gut aussehenden Konditor Moritz, der sich im Zimmer oberhalb der Stube eingemietet hat. Zwischen Törtchen, feinen Teemischungen und kalten Winterstürmen kommen die beiden sich bald näher. Sie finden ein altes Rezeptbuch, das die Teestube retten könnte, und ein lange gehütetes Geheimnis, das sie weit in die Vergangenheit ihrer beiden Familien zurückführt. Nichts ist so, wie es scheint, und doch am Ende alles so, wie es sein muss.

So hat es mir gefallen:

“Winterzauber in der kleinen Teestube am Meer” klingt bereits als Titel vielversprechend und Nordsee im Winter “geht” bei mir sowieso immer. Die Vorstellung in eine Geschichte zu versinken, in der man den kalten Wind und die WEllen der Nordsee “hört und sich bei Klüntjes und Friesentee in einer gemütlichen Stube aufwärmt, klang vielversprechend.

Die Protagonisten Luise und Moritz kommen aus unterschiedlichen Gründen zurück auf ihre Heimatinsel Sylt. Ihre Geschichte wird aber bereits bevor sie sich begnen verbunden durch ihre Beziehung, die beide zu Luises Schwester hatten, die bei einem Brand ums Leben kam. Eigentlich ist das “Gerüst” der Geschichte gut gelungen und hat auch einige Spannungsbögen, aber für mich hat die Umsetzung hier leider nur in Teilen funktioniert.

Gerade die Hauptcharaktere Luise und Moritz blieben für mich recht farblos und eine romantische Stimmung konnte mich nicht erreichen. Ich habe mich einen zeitlang gefragt, woran das liegt, bis es mir ungefähr zur Mitte des Buches auffiel. Die Kommunikation der beiden, war für mich gar nicht authentisch. Zwei junge Leute, die sich gefühlt ewig siezen und so miteinander sprechen, als würden sie sich gegenseitig Stubsauger verkaufen…

Man könnte jetzt meinen, dass die Autorin einfach Probleme mit Dialogen hat, das stimmt aber nicht. Denn die Dialoge zwischen Luise und ihrer Oma oder auch der Mitarbeiterin der Teestube, beides wirklich gelungene Charaktere, funktionieren sehr gut. Gerade wenn es um die Dynamik dieser drei Personen geht, liest sich das Buch deutlich besser und stellenweise auch sehr schön.

Die Dynamik zwischen Luise und Moritz ist leider nicht gelungen. Luise regrediert fast zu einem Teenie, wenn sie Moritz begnet und irgendwie springt der “Emotionsfunke” zwischen den beiden nicht über. Zum Ende des Buches wird es zwar etwas besser, aber stellenweise musste ich mich “durchquälen”, was ja nicht der Sinn und Zweck eines Romantischen Feel-good Romans sein sollte.

Letzlich gibt es aber einige schöne Spaziergänge durch das winterliche Sylt und an der Nordsee entlang und viel Tee und köstlichen Kuchen beim Lesen.

Fazit:

Julias Rogaschs Roman hat von der Geschichte her wirklich potential. Eine Familiengeschichte, über der ein Geheimnis schwebt,was zwei Familien mehr oder weniger miteinander verbindet. Die Umsetzung gerade im Hinblick auf die Protagonisten und die Stimmung aus Romantik und Weihnachten, bleibt aber leider gedämpft.

Für mich hat das Buch leider nicht funktioniert, aber glücklicherweise sind die Geschmäcker ja verschieden.

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